Unterwegs mit dem Fahrrad
In Ludwigshafen stehen rund 182 Kilometer Radinfrastruktur zur Verfügung. Sie beinhaltete breite Radspuren wie beispielsweise in der Heinigstraße oder auch eigenständigen Wege ohne Kfz-Verkehr. Bei der Entwicklung des Radverkehrs in Ludwigshafen verfolgt die Stadtverwaltung auch langfristige Ziele. Dazu gehören der Masterplan Green City, dessen Ziel die Reduktion von Luftbelastungen in der Stadt unter anderem durch Förderung des Umstiegs auf eine umweltfreundliche Mobilität ist.
Darüber hinaus bietet auch der Abriss der Hochstraße Nord und der Bau der Stadtstraße die Möglichkeit, den Radverkehr in diesem Gebiet neu zu optimieren. Unter der Hochstraße Süd soll künftig beispielsweise eine neue Rendlerradroute vom Hauptbahnhof bis zur Konrad-Adenauer-Brücke verlaufen.
Alle aktuellen Informationen, Routen und Kontaktdaten unter: www.ludwigshafen.de/nachhaltig/verkehr/radfahren
Der Radverkehr im Masterplan Green City
Im Radverkehr sind folgende Maßnahmen geplant und sollen, soweit Fördermaßnahmen kommen, umgesetzt werden:
- Fahrradabstellanlagen
- Ertüchtigung vorhandener Radverkehrsanlagen
- Lückenschlüsse im Radverkehrsnetz
- Öffnung von Einbahnstraßen für Gegenverkehr
- Ausweitung VRNnextbike Fahrradvermietsystem
Fahrradabstellanlagen
Derzeit werden im Stadtgebiet unterschiedliche Arten von Fahrradabstellanlagen eingesetzt, die Schwerpunkte liegen dabei in den Stadtteilzentren (zum Beispiel an Schulen, Krankenhäusern und Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs).
Geplant ist der Ausbau von Fahrradständern im gesamten Stadtgebiet, insbesondere in den Stadtteilzentren und ebenso an wichtigen öffentlichen Einrichtungen. Ebenso sollen die Standorte von Fahrradboxen ergänzt werden, insbesondere an Punkten großen öffentlichen Interesses. Als mittel- bis langfristige Maßnahme ist die Einrichtung eines Fahrradparkhauses möglich.
Der Bahnhof Ludwigshafen Mitte wäre dafür geeignet, da hier ein hohes Kundenpotential im Vor- und Nachtransport zu den Bahnfahrten vorhanden ist. Insbesondere ist mit einer Ausweitung der Radzufahrten zur Bahn zu rechnen, da bei gesicherter Aufbewahrung auch hochwertigere Fahrräder genutzt werden, mit denen weitere Strecken zur Bahn zurückgelegt werden.
Ertüchtigung vorhandener Radverkehrsanlagen
In Ludwigshafen sind zahlreiche Radwege entlang der Hauptachsen vorhanden, da fast alle Hauptverkehrsstraßen mit Radwegen ausgestattet sind. Diese können gut als Pendlerradrouten, aber auch für den sonstigen Alltagsverkehr genutzt werden. Pendlerradrouten zielen sowohl auf innerstädtische Radverkehre als auch auf die Radverkehre, die aus dem Umland in das Stadtgebiet ein- beziehungsweise durchfahren. Die Nutzung einiger Radwege, die gut als Pendlerradrouten geeignet wären, ist zurzeit wenig attraktiv. Dies hat seine Ursachen zum Beispiel im schlechten baulichen Zustand oder der Ausgestaltung der Radwege insgesamt.
Um den Anforderungen an eine moderne und nutzerfreundliche Radinfrastruktur gerecht zu werden, sind in weiten Teilen eine Sanierung und teilweise auch Umstrukturierungsmaßnahmen erforderlich.
Lückenschlüsse im Radverkehrsnetz
Im Ludwigshafener Radverkehrsnetz werden Strecken als Lückenschlüsse definiert, auf denen bislang keine Radwege vorhanden sind, aber zur Vervollständigung des Radverkehrsnetzes solche Anlagen erforderlich sind. Durch die Schließung der Netzlücken wird die Attraktivität für das Radfahren deutlich gesteigert. Damit einher geht dadurch auch eine Erhöhung der Radverkehrssicherheit und Flexibilität im Radverkehrsnetz.
Im Gesamtverkehrsplan sind die erforderlichen Lückenschlüsse definiert. Mehrere dieser benannten Lücken konnten zwischenzeitlich bereits geschlossen werden. Jedoch sind auch noch mehrere Projekte nicht umgesetzt. Insbesondere handelt es sich dabei um umfangreiche Bauprojekte, zumeist im Außenbereich, deren Umsetzung kosten- und zeitintensiv ist. Zusätzlich ist oftmals noch Grunderwerb zur Realisierung erforderlich. In den nächsten Schritten müssen diese möglichen Netzergänzungen hinsichtlich ihrer Bedeutung und Machbarkeit untersucht und priorisiert werden. Letztlich müssen für die umzusetzenden Netzergänzungen die Planungen detailliert sowie die Grundstücksverfügbarkeit und die Finanzierung geklärt werden.
Ausbau von Pendlerradwegen
Der Begriff Pendlerradweg beschreibt generell Verbindungen, die Radverkehrsnetze zwischen Kommunen und/oder Umland miteinander verbinden. Sie werden über größere Entfernungen verknüpft. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Alltagsverkehr und insbesondere auf den Berufspendlerinnen und -pendlern.
In der Region laufen bereits Planungen für Radschnellverbindungen Eine solche soll auf rechtsrheinischer Seite Heidelberg mit Mannheim und bundeslandübergreifend Mannheim mit Ludwigshafen verbinden. Von Ludwigshafen soll er weitergeführt werden bis Schifferstadt. Eine weitere ist ein Pendlerradroute von Ludwigshafen über Frankenthal Richtung Worms. Es liegen Potentialuntersuchungen im Rahmen der Machbarkeitsstudie für beide Trassenverläufe vor.
Etwa weiter fortgeschritten sind die Planungen für die Pandlerroute nach Schifferstadt. Hier wird im Stadtgebiet Ludwigshafen und angrenzenden Rhein-Pfalz-Kreis keine komplett neue Radtrasse ausgewiesen. Vielmehr werden Radwege und weitere Verkehrsanlagen im Bestand herangezogen, die entsprechend noch optimiert werden müssen, um die hohe Qualität einer Radschnellverbindung zu erhalten. Der Streckenverlauf für die Verbindung nach Schifferstadt.wird im Stadtgebiet Ludwigshafen etwa 8 Kilometer betragen und im Rhein-Pfalz-Kreis 5,3 Kilometer.
Öffnung von Einbahnstraßen für Gegenverkehr
In Ludwigshafen sind bereits zahlreiche Einbahnstraßen für den Radverkehr in der Gegenrichtung geöffnet worden. Jedoch bestehen stadtweit noch weitere Möglichkeiten für eine Öffnung, insbesondere im Stadtteil Südliche Innenstadt. Bislang ist in Ludwigshafen eine Fahrradstraße ausgewiesen. Dabei handelt es sich um die Straße Danziger Platz zwischen Benckiserstraße und Unterführung Danziger Platz. Ein weiterer Ausbau des Netzes an Fahrradstraßen ist im inneren Stadtbereich und im Bereich der Zufahrtsrouten zur BASF (Nord, Hemshof, Friesenheim) sinnvoll. Nach den Vorgaben der StVO (Straßenverkehrsordnung) sollen weitere Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet und weitere Fahrradstraßen ausgewiesen werden.
Fahrradvermietsystem
Pünktlich zum Start der Fahrradsaison im Frühjahr hat die Stadt Ludwigshafen gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und dem Betreiber nextbike im April 2021 das Fahrradvermietsystem VRNnextbike deutlich erweitert.
Aufgrund der Beschlüsse im Bau- und Grundstücksauschuss der Stadt Ludwigshafen wurden sowohl die Laufzeit der bisherigen vertraglichen Vereinbarungen verlängert als auch das System deutlich ausgebaut und weitere Stadtteile berücksichtigt. Insgesamt wurden 26 eue Vermietstationen mit insgesamt 130 zusätzlichen Rädern in
- Rheingönheim
- Mundenheim
- Friesenheim
- Oggersheim
- Gartenstadt
eingerichtet. Die einzelnen Standorte wurden im Detail hinsichtlich Flächenverfügbarkeit, Situation vor Ort und der Ortspolitik abgestimmt.
Die neuen Stationen sind nicht wie bisher mit Vermietterminals, sondern als sogenannte Rent-by-App-Stationen mit SmartSigns ausgestattet. Dies ist möglich, da der Systemzugang nahezu ausschließlich über die nextbike-App erfolgt und so die Terminals beim Vermietvorgang nicht mehr benötigt werden. Die neuen mit GPS und elektronischen Rahmenschlössern ausgestatteten Fahrräder (Smartbikes) können weiterhin nur an den Stationen innerhalb der markierten Abstellbereiche ausgeliehen und abgestellt werden. Der Betrieb von VRNnextbike ist bis Ende 2025 gesichert. Inwieweit eine weitere Verlängerung beziehungsweise Ausweitung des Vermietsystems erfolgen kann, muss die weitere Entwicklung zeigen.