Frage 5 an Brückenexperten

Wo an der Pilzhochstraße wirkt eine Unterstützung „an einer anderen Stelle negativ“? (Bürgerforum 1:00:00)

Hallo Gast,

ein jedes Stahlbetonbauwerk wird vor seiner Herstellung bemessen. Dabei werden auf Grundlage von statischen Berechnungsmodellen die zu erwartenden Kraftschnittgrößen bestimmt und entsprechend bemessen. Bei dieser Bemessung wird die hierzu notwendige Bewehrung definiert. In Bereichen an dem Zugspannung zu erwarten sind, wird Bewehrung notwendig. Wenn keine Zugspannungen zu erwarten sind, bräuchte man eigentlich auch keine Bewehrung, da Druckspannungen von Beton selbst abgeleitet werden können. Nachdem diese Bemessungsvorgänge abgeschlossen sind kann ein Stahlbetonbauwerk hergestellt werden.

Bei der damaligen Bemessung der Pilzhochstraße wurde die Fahrbahnplatte so bemessen, dass diese sich über die zwei bzw. drei Pilze tragen lässt. Aus dem sich daraus resultierenden Schnittgrößenverlauf wurde die Stahlbewehrung und Spannbewehrung definiert und entsprechend eingebaut. Eine zusätzliche Robustheitsbewehrung, wie sie heute gefordert wird, wurde an der Pilzhochstraße nicht verlegt.

Wenn man jetzt bei der Pilzhochstraße eine Unterstützung vorsieht ändert man den Spannungsverlauf. Dort wo vorher Druckspannungen vorlagen werden nun Zugspannungen erwartet. Dieses hat zur Folge, dass an diesen Stellen keine Bewehrung vorhanden ist um diese Zugspannungen aufnehmen zu können. Die Folge ist, dass an diesen Stellen das Bauwerk irreversibel geschädigt werden würde.

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