Hochstraße-Süd
Warum wurde erst beim letzten Gutachten festgestellt, dass die Hochstraße-Süd ihr eigenes Gewicht nicht mehr tragen kann? Haben die Statistiker vorher falsche gerechnet?
Seit 22. November 2019 steht fest, dass die Brückenkonstruktion der Pilzhochstraße ihr Eigengewicht möglicherweise nicht mehr selbst tragen kann. Dies haben damals statische Berechnungen eines unabhängigen Prüfstatikers ergeben. Damit besteht die Gefahr, dass die Brücke einstürzen könnte. In Folge dieser Erkenntnis hat die Stadtverwaltung die Sperrungen unter der Straße ausgeweitet. Bereits seit 22. August 2019 ist das Teilstück Pilzhochstraße der Hochstraße Süd für den Verkehr gesperrt.
Zum Hintergrund: Die Pilzhochstraße besteht aus 10 eigenständigen Teilbauwerken, die über Querkraftkopplungen miteinander verbunden sind. Die Teilbauwerke bestehen aus zwei bis drei Pilzen, wobei einer immer fest gelagert ist. Die "Pilz"-Konstruktion mit ihren charakteristischen Stützen stammt aus den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und ist in ihrer Form ziemlich einmalig.
Grundsätzlich gilt - und das gilt auch für die Hochstraße Süd: Jedes Bauwerk unterliegt der DIN 1076. Sie ist eine strenge Prüfrichtlinie, die vorschreibt, wie und wann geprüft wird. Der Prüfrhythmus wiederholt sich alle sechs Jahre. Unabhängig von den jährlichen Prüfungen sind auch zwei laufende Beobachtungen im Jahr notwendig. Die ausschlaggebende Prüfung ist die Hauptprüfung. Die Kontrolle wird durch einen zertifizierten Diplom-Bauingenieur (Bauwerksprüfer) durchgeführt. Alle Teile der Hochstraße Süd wurden gewartet und entsprechend auch instandgesetzt.