Ein wesentlicher Grund für die lange Bauzeit ist die Vorgabe, dass auf der durchgehenden Verbindung von der A 650 zur Kurt-Schumacher-Brücke immer ein Fahrstreifen pro Fahrtrichtung in Betrieb bleiben soll, um den vollständigen Kollaps des Verkehrssystems zu vermeiden. Lediglich für die Auf- und Abfahrten kommen zeitweilige Vollsperrungen in Frage. Dies hat zur Folge, dass sowohl Abriss als auch der Neubau von Bauteilen immer in unmittelbarer Nähe des fließenden Verkehrs erfolgen müssen. Deshalb sind besondere Sicherungsmaßnahmen und Provisorien erforderlich, die nicht nur die Bauzeit verlängern, sondern auch erheblichen Einfluss auf die Kosten haben.
Erschwerend kommt hinzu, dass bei dem Rückbau der einzelnen Brückenteile die statische Konstruktion beachtet werden muss. Vereinfacht gesagt, muss der Rückbau exakt in der umgekehrten Reihenfolge wie bei der Errichtung der Brücke erfolgen. Hieraus ergeben sich Zwangspunkte, die häufig mit dem Ziel, den Verkehr möglichst optimal zu führen, in Konflikt stehen.
Besonders schwierig ist das Bauen in unmittelbarer Nähe des Rathaus-Centers bei den Varianten, bei denen nicht der Teilabriss der Mall vorgesehen ist. Als die Hochstraße Nord gebaut wurde, gab es noch keine Mall unter der Hochstraße. Man konnte die benötigten Gerüste problemlos errichten. Heute müsste man diese auf das Dach der Mall abstützen, wofür dieses nicht ausreichend tragfähig ist. Deshalb müssen hier aufwändige Hilfskonstruktionen zum Einsatz kommen.
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