Monitoring und Instandhaltungsarbeiten gewährleisten sicheres Befahren – Abschluss der Hauptuntersuchung im Frühjahr 2022 erwartet
Damit die Hochstraße Nord bis zu ihrem planmäßigen Abriss weiter von Kraftfahrzeugen befahren werden kann, setzt die Stadtverwaltung Ludwigshafen auf ein umfangreiches Prüf- und Sicherungsprogramm. Zu Grunde liegt hierfür die technische Norm DIN 1076, die vor allem die Stand- und Verkehrssicherheit abdeckt. Ziel ist es auch diesmal wieder, mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen und zu reparieren. Dafür wird die Brücke seit Sommer 2021 Abschnitt für Abschnitt handnah überprüft und es müssen leichte Einschränkungen für den Kraft-Verkehr kurzzeitig in Kauf genommen werden. Hierbei kommen Hubarbeitsbühnen und Brückenuntersichtgeräte zum Einsatz.
Die Expertinnen und Experten schauen auch unter die roten Netze, die vor zehn Jahren angebracht und vor drei Jahren erneuert wurden, sie sollen mögliche Betonabplatzungen an der maroden Hochstraße Nord auffangen. Die Netze werden jedoch nicht entfernt um die Betonflächen dahinter zu überprüfen. Vielmehr wird visuell auf Ausbuchtungen geachtet, die auf abgeplatzten Beton zurückzuführen sind. Auch wird durch händisches Wegziehen der Netze überprüft, ob sich hier Ausbruchmaterial befindet. Die somit festgestellten kleineren Ausbrüche werden vor Ort markiert und in den Prüfprotokollen dokumentiert.
Betonflächen werden untersucht
Im kompletten Prüf-Verlauf werden so die gesamten Betonflächen der Hochstraße Nord untersucht und schadhafte Stellen, sofern notwendig, dann im Nachgang repariert. Nach Paragraf 4 Bundesfernstraßengesetz (FStrG) hat der Träger der Straßenbaulast dafür einzustehen, dass die Bauwerke in seiner Zuständigkeit allen Anforderungen der Sicherheit und Ordnung genügen.
Im Gegensatz zu den vorausgegangenen Jahren, in denen lediglich jeweils eine "erweiterte Einfache Prüfung“ der Bauwerke stattfand, wird die Hochstraße aktuell einer Hauptprüfung unterzogen, welche über einen längeren Zeitraum stattfindet. Daher erhöht sich der zeitliche Prüfaufwand sowie das Erstellen der Prüfberichte und das Einlesen der Daten in die entsprechende Datenbank enorm, so dass mit einer Übergabe der Ergebnisse samt Erläuterungen und eventuellen Sanierungsempfehlungen seitens der Prüfingenieurinnen und -ingenieure frühestens Ende des ersten Quartals 2022 zu rechnen ist.
Zustand der Bauwerke wird standig überwacht
Sofortmaßnahmen (Reparaturen etc.) werden dann umgehend eingeleitet, wenn verkehrs- oder standsicherheitsgefährdende Schäden festgestellt werden. Weitere Maßnahmen werden ergriffen, wenn die Prüfergebnisse sowie die Empfehlungen der Prüfingenieurinnen und -ingenieure vorliegen. Prognosen zur weiteren Nutzungsdauer werden nicht erstellt. Jedoch wird der Zustand der einzelnen Bauwerke durch weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel den zweimal im Jahr durchgeführten "laufenden Beobachtungen“ ständig überwacht.
Darüber hinaus wird das bereits stark geschädigte Bauwerk 107 in Verlängerung der Kurt-Schuhmacher-Brücke (auf Höhe Würfelbunker Fahrtrichtung Ludwigshafen) alle zwei Monate begutachtet, um auf eventuelle Verschlechterungen des Zustands rechtzeitig reagieren zu können. Seit der Einstellung des Schwerlastverkehrs über dieses Bauwerk wurden jedoch keine wesentlichen Verschlechterungen festgestellt.