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Umbenennung des Stadtteils Mitte in "Rheinschanze"

Adresse: 
Ludwigstraße 41, 67059 Mitte Ludwigshafen am Rhein

Ludwigshafen am Rhein kann als junge Industriestadt am Rhein im Gegensatz zu seinen Ortsteilen nur auf eine kurze Historie zurückblicken. Ihre Gründung geht auf die 1606 entstandene Rheinschanze als Teil der Befestigungsanlagen der Mannheimer Friedrichsburg zurück. Die kleine Wehranlage, welche im Bereich zwischen der heutigen Wrede- und Bahnhofstraße lag, diente der Sicherung des Rheinübergangs und war ab etwa 1669 über eine Gierfähre („fliegende Brücke“) mit der Festung Mannheim verbunden. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bildete die ehemalige Festung Mannheim die größte Ansiedlung im Rhein-Neckar-Raum. Die Rheinschanze bildete den linksrheinischen Zugang zur Pfalz, von hier führten Landstraßen Richtung Mundenheim und Oggersheim. Die bestehenden Orte (Friesenheim, Oppau, Edigheim, Mundenheim, Rheingönheim, Maudach, Oggersheim, Ruchheim) und Gehöfte (Gräfenau, Hemshof, etc.) waren höher gelegen und daher früher besiedelt (vgl. Breier 1994: S.7-9). Erste Ansiedlungen im Bereich der Rheinschanze erfolgten während der französischen Besatzung ab 1804 und ab 1827 intensiviert. In Folge eines Hochwassers entstand 1825 der Winterhafen, ergänzt wurde dieser durch den südlicheren Freihafen.
Der ab 1843 folgende Ausbau der Hafenanlagen zur Stadt unter Ludwig I. von Bayern geht damit auf die Rheinschanze zurück und ist Keimzelle der Ludwigshafener Stadtentwicklung. Stärker als der jüngere Kunstbegriff "Mitte" kann diese daher Identität stiften und im Stadtbild präsent sein.