Von Anfang an falsch!

Den Bürgern wurde der Abriss der Hochstraße Nord stets als die billigere Variante angepriesen und jetzt laufen die Kosten ähnlich wie beim BER doch aus dem Ruder. Warum ist der Komplett-Abriss der Hochstraße und des Rathaus der Sanierung vorzuziehen?
Ich halte es nach-wie-vor für einen Fehler die Innenstadt zugunsten eines von oben herab aufgesetzten und auch immer teurer werdenden Konzepts derart umzugraben und gewachsene Strukturen zu zerstören.

Hallo Gast,

die Hochstraße Nord weist große Schäden und bauliche Mängel auf. Sie betreffen die Standsicherheit. Eine Sanierung der Brückenabschnitte ist wirtschaftlich nicht möglich. Aus diesem Grund wurden Ersatzvarianten für einen Neubau geprüft. Als Ergebnis einer intensiven Bürgerbeteiligung und politischen Diskussion entschied der Stadtrat, dass eine ebenerdige Stadtstraße die kaputte Hochstraße ersetzen soll. Daraufhin wurden die gesetzlich vorgeschriebenen Planungsschritte unternommen. Bei der Bewertung der Ersatzbauten zur Hochstraße Nord schnitt die Stadtstraße auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten als die Variante ab, die die meiste Zustimmung erfuhr. Hinzukommt, dass eine ebenerdige Straße künftig im Unterhalt wirtschaftlicher ist als eine Brückenkonstruktion.

Die Stadtverwaltung kann sich nur zu ihrer eigenen Planung äußern und nicht zum BER. Sie hat die Kostenentwicklung im Zuge der Planungen immer wieder öffentlich dargestellt und erläutert. Dabei muss man beachten, dass anspruchsvolle Planungsverfahren Jahre dauern, um gesetzliche Vorgaben einzuhalten, Transparenz zu sichern und alle Betroffenen zu beteiligen. Zum Stand April 2019 rechnet die Stadtverwaltung mit 275 Millionen Euro Baukosten. Es ist allerdings richtig, dass sich diese Zahl in den kommenden Jahren verändern wird. Das liegt jedoch nicht an der Planung, sondern an der allgemeinen Preissteigerung, die die Stadtverwaltung im Sinne der Transparenz mit berechnen und benennen muss. Hinweise dazu gibt der allgemeine Baupreisindex. Wenn in fünf oder sieben oder zehn Jahren Rechnungen bezahlt werden müssen, muss man bereits heute zu erwartende Preisentwicklungen oder -schwankungen mit einplanen. Ähnlich wie der Verwaltung geht es auch Bürger*innen. Wer beispielsweise in einigen Jahren ein Haus kaufen will, beobachtet auch hier die Preisentwicklung auf dem Markt und muss die allgemeine Preissteigerung in seine Finanzierung einkalkulieren.

Für das sanierungsbedürftige Rathaus werden derzeit Gutachten erarbeitet, die die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von unterschiedlichen Möglichkeiten prüfen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, möchte die Stadtverwaltung diese öffentlich vorstellen und diskutieren.

Ihre Stadtverwaltung