Lupe 4 - Vom Europaplatz in die Innenstadt

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Die Lupe 4 betrachtet die Wegeverbindungen vom Europaplatz in die Innenstadt genauer.
Die Büros waren aufgefordert, Ideen zu folgenden Fragen zu entwickeln: Wie gelangt man zu Fuß oder mit dem Fahrrad vom Europaplatz in die Innenstadt und zurück? Wie kann die Jaegerstraße künftig aussehen, wenn Grünflächen angelegt und Häuser gebaut werden? Mit Blick auf den Querschnitt der Stadtstraße sollen Vorschläge gemacht werden, wie diese durch Bäume begrünt werden könnte.
Weitere Informationen zu dieser Lupe finden Sie im Informationsbereich.

Entwurf des Büros Agence Ter

Der Europaplatz ist schon heute ein repräsentativer Stadtplatz, der durch seine zukünftige Lage an der ebenerdigen Stadtstraße nochmals an Bedeutung gewinnen wird. Ein neues Baufeld im Osten fasst den Platz räumlich besser. Zugleich entsteht eine markante Aufweitung an der langen Straßenflucht. Durch eine großzügige Fußgängerquerung der Stadtstraße wird der Europaplatz aus Sicht von Agence Ter ein wichtiger Trittstein für alle, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad in Richtung Süden unterwegs sind. Die südlich gelegene Haveringallee wird in diesem Zusammenhang als Fuge, also als verbindendes Glied, ausgebaut. Sie wird zu einer doppelreihigen Allee, die sich zwischen die neue Bebauung, die Zufahrt zum Rathaus-Center und die Jaegerstraße einfügt. Langfristig kann durch die städtebauliche Abrundung (Arrondierung) in diesem Bereich auch von einer Aufwertung der zweiten Reihe der Stadtstraße im Süden (Jaegerstraße) ausgegangen werden.


  • Übersicht Lupe 4
  • Stärkung des Europaplatzesals als wichtiger Trittstein für den nicht motorisierten Verkehr in Richtung Süden
  • Blick über den Europaplatz in Richtung auf die neu gestaltete Platzanlage Haveringallee zur Jaegerstraße.
  • Der Europaplatz erhält mit einem Gebäude im Osten an der Einmündung Hartmannstraße zur Stadtstraße eine neue Platzkante
  • Rad- und Fußwege im Umfeld des Europaplatzes: Der Übergang am Europaplatz ist eine wichtige Verbindung zwischen den Stadtteilen Mitte und Hemshof.
  • Schnitt Europaplatz – Stadtstraße – Rathaus-Center
  • Gesamtentwurf des Büros Agence Ter

Entwurf des Büros GTL

Der Europaplatz mit Brunnen mit Blick auf die historische Fassade und mit einer Fassung durch die halbkreisförmigen Baumblöcke wird durch seine Freistellung nach den Ideen von GTL wieder deutlich ins Blickfeld gerückt. Um den Blick von der südlichen Innenstadt aus in Richtung Europaplatz zu lenken und den Rhythmus zwischen eher offenen und geschlossenen Stadträumen zu wahren, schlägt GTL auf der gegenüberliegenden Seite der Stadtstraße vor, die Fuge zwischen Parkhauserweiterung der Rathauspassage und neuer Stadtkante zu verkleinern. Die Fassaden des Parkhauses sollen zukünftig unbedingt qualitätvoll gestaltet werden.

Die Entwicklung von Europaplatz und Carl-Wurster-Platz denkt GTL zusammen (zum Carl-Wurster-Platz siehe Lupe 3). Beide Plätze werden durch die Ergänzung von neuen baulichen Raumkanten und durch die Unterbrechung der Baumreihen über die Stadtstraße hinweg neu in Szene gesetzt.


  • Gesamtübersicht der Planung im Bereich der Lupe 4.
  • An Übergängen und Plätzen werden die Baumreihen, die entlang der Stadtstraße stehen, unterbrochen.
  • Unterbrechung der Baumreihen am Europaplatz - Variante 1.
  • Unterbrechung der Baumreihen am Europaplatz - Variante 2.
  • Querschnitt der Stadtstraße: Betonung des Straßenraums mit einer beidseitigen doppelreihigen Allee.
  • Gesamtentwurf des Büros GTL

Entwurf des Büros Olschewski mit Valentien + Valentien

Die Planer von Olschewski mit Valentien + Valentien sehen die Freiflächen zwischen Gräfenaustraße, Europaplatz und Carl-Wurster-Platz zusammen mit den Geh- und Radwegen entlang der neuen Stadtstraße als eine Einheit an. Gute Wegeverbindungen mit attraktiven städtischen Freiräumen stehen hier im Mittelpunkt. Der Fuß- und Radwegeübergang auf Höhe des Europaplatzes bindet diesen nach Süden an das urbane Umfeld der Jaegerstraße an. Die Lage der Nord-Süd Achse ist so gewählt, dass eine direkte Blickbeziehung zum Stadthaus Nord entsteht. Ein kleiner Stadtplatz gegenüber dem historischen Hauptgebäude des Carl-Bosch-Gymnasiums fungiert als Gelenk zwischen Jaegerstraße und Europaplatz.
Der neu gestaltete Stadtteileingang in den Hemshof an der Gräfenaustraße reduziert Verkehrsflächen und verbessert die Rad- und Fußwegeverbindungen in Richtung Bürgermeister-Grünzweig-Straße und Friedenspark.


  • Gesamtübersicht der Planung im Bereich der Lupe 4.
  • Der neu gestaltete Stadtteileingang in den Hemshof an der "Gräfenaustraße".
  • Der Fuß- und Radwegeübergang auf Höhe des Europaplatzes bindet diesen nach Süden an das urbane Umfeld der Jaegerstraße an.
  • Gestaltung der Stadtstraße - Schnitt in Höhe der Kreisverwaltung. Es wird auf breite Zonen für Fußgänger und Radfahrer gesetzt.
  • Wegeverbindungen im Umfeld des Europaplatzes.
  • Gesamtentwurf des Büros Olschewski mit Valentien und Valentien

Alltag: Warum kommen Sie heute zum Europaplatz oder in seine Umgebung? Oder warum nicht? Wie nutzen Sie den Platz? Was vermissen Sie hier?

Bedeutung: Was bedeuten der Europlatz und seine Umgebung heute für Sie?

Planung: Welchen Planungsansatz halten Sie für besonders nachvollziehbar? Urteilen Sie besonders mit Blick darauf, wie der Platz und seine Umgebung vernetzt und mit Grün gestaltet werden (z.B. beim Friedensplatz, beim Danzigerplatz und in der Jaegerstraße). Werden Hemshof und Mitte durch die Entwürfe sinnvoll verbunden?

Generell möchte ich zu bedenken geben, dass nur wenige Fußgänger und Radfahrer, den Aufenthalt oder das spazieren entlang lauter und stark befahrener Strassen als angenehm empfinden.

Die Stadtstrasse wird außerdem eine beliebte Strecke für die Poser der Stadt sein, von denen wir ja leider mehr als genug haben.

Die breiten Gehwege entlang der Stadtstrasse halte ich deshalb für wenig geglückt oder werden diese Räume benötigt, damit die Abgase leichter abziehen können?

Aus meiner Sicht kommt bei allen Planungen die Jaegerstrasse am schlechtesten weg. Wesentlich zukunftsfähiger wäre es aus meiner Sicht die Jaegerstrasse aufzuwerten, und als Strasse für den nicht motorisierten Verkehr - gewissermaßen aus Ausgleich für die laute und abgaslastige Stadtstrasse - zu konzipieren. Sie könnte zusammen mit dem Ludwigsplatz eine verbindende Achse der grünen Parks mit dem Rhein darstellen.

Das Ganze könnte sogar recht leicht umgesetzt werden, und zwar indem auf die Doppelbaumreihe der Europaplatzseite verzichtet und die Jaegerstrasse um genau diese Baumreihe aufwertet wird. Die Jaegerstrasse könnte ähnlich der Plöckstrasse in Heidelberg als Spielstrasse für Fußgänger und Radfahrer (also nicht ganz autofrei) deklariert werden.

Die Zebrastreifen, welche den Europaplatz mit dem Rathaus-Center verbinden und umgekehrt werden auch viel von Kindern benutzt. Leider auch von Autofahrern, die diesen häufig missachten und zu schnell unterwegs sind. Schon häufig habe ich selbst gefährliche Situationen hier erlebt. Eine gelegentliche Kontrolle wäre hier eventuell sinnvoll.

Anwort der Verwaltung auf Kommentar

Sehr geehrte direktenachbarin,
die Sanierung des Stadthaus Nord (u.a. Fassade) wurde bereits seitens der Stadt für ein Förderprogramm angemeldet. Sollte eine Förderung gewährt werden, könnte die Maßnahme mittelfristig umgesetzt werden.
Ihre Stadtverwaltung

Bei der Ausgestaltung des Straßenraums der Stadtstraße überzeugt der Entwurf von Büros GTL, weil mit deren Entwurf eine Aufenthaltsqualität für alle Verkehrsteilnehmer hergestellt wird.

Ich habe Ende der 90er meinen Abschluss auf dem CBG gemacht. Damals wie heute verbringen die Schüler ihre Pausen im Hof der Schule.
Da hat sich ja seit dem baulich auch Einiges getan.
Trotzdem fände ich es toll, wenn vor der Schule eine größere Grünfläche wäre anstatt Gebäude. In den Freistunden könnte man dort lernen und sich mit Schulkameraden treffen. Stattdessen sehen alle Entwürfe dort Gebäude vor...
Agence Ter: Immerhin eine Allee.
Olschewski: Immerhin ein "kleiner" öffentlicher Platz.
GTL: Grünflächen inmitten von U-förmigen Gebäuden? Das geht gar nicht.
Ich weiss nicht wie die Wohnungslage in LU ist und ob man bauen/verdichten muss aber wenn mehr Grün, dann bitte vor der Schule und nicht zwischen Häusern.
Das würde die Schule sehr aufwerten.

Die Idee, an der Gräfenaustrasse den Stadteingang zum Hemshof neu zu planen, finde ich gut. Hier überzeugt der Ansatz von Olschewski/Valentien.

Es ist eine super Idee einen öffentlichen Platz vor das historische Gebäude vom Carl-Bosch-Gymnasium zu haben (Büro Olschewski). So rückt der historische Altbau vom CBG sofort vom Rathaus-Center aus direkt ins Blickfeld, was die Umgebung unglaublich aufwertet. Haben sowieso schon aufgrund des Zweiten Weltkriegs Mängel an schönen historischen Gebäuden. Je mehr davon in den Mittelpunkt gerückt wird, desto besser.
Wobei man den Platz bisschen vergrößern sollte, da es ansonsten direkt vorm Haupteingang des CBGs wegen des Häuserblocks zu eng wird. Selbst damals fand ich es als Schüler schade, dass es keinen Platz am Eingang gab. Vorallem beim Ansturm der tausend Schüler um 8 Uhr oder bei Freistunden. Immerhin war/ist der große Parkplatz davor, was jedoch nicht wirklich "chillig" war, sondern nur ein besseres Raumgefühl geschafft hat als die Gebäudeschlucht auf der anderen Seite bei der Maxschule....
Wenn man also gegenüber vom Haupteingang des CBGs die neue Hauswand weiter nach hinten verschieben könnte, davor evtl. eine kleine Grünfläche mit Bäumen, dann würd ich sogar gern dort auf meine Kids in Zukunft warten :)

Auf keinen Fall sollte gegenueber dem Carl-Bosch-Gymnasium eine geschlossene Haeuserzeile entstehen. Das wuerde die Luft um einiges schlechter fuer die Kinder machen, und eine klaustophobische Empfindung entstehen lassen. Es waere zu wuenschen, dass eine Flaeche in der Breite des Europaplatzes bzw. CBG als Park oder Freiflaeche erhalten bleibt, statt das Gebiet zu bebauen. Schon "die Stadt am Rhein" ist m.M. suedlich der Bahnquerung ueber den Rhein daran gescheitert, dass die Strasse am Rhein entlang bald keinen Blick auf den Rhein mehr zulaesst. Man hat heute weniger das Gefuehl an einem Fluss zu wohnen, als frueher, es sei denn man geht ganz bewusst ans Wasser oder wohnt dort. Die Verbindung zwischen Jaegerstrasse und Europaplatz sollte als eine BREITE Sichtachse gestaltet werden. Sonst wird der Link von Stadt und Hemshof getrennter als es bislang war. Leider enthaelt das keiner der Vorschlaege. Der Europaplatz ist heute eigentlich sehr sehr schoen, aber man kommt da nur hin, um Dinge auf dem Amt zu erledigen oder beim Strassentheaterfestival, oder faehrt vorbei ins Parkhaus. Das wird sich verstaerken, macht man an dieser Stelle keine breitere Schneisse in die Haeuserzeilen. Es ware eine verpasste Chance den Hemshof mehr mit der Innenstadt zu verbinden.

Ist vorgesehen, mittelfristig die Fassade des Stadthaus Nord zumindest zu sanieren? Als stadtbildprägendes Gebäude hätte es ein Lifting nötig... Das könnte den Europaplatz zusätzlich aufwerten.