Hätte man bei den ersten Untersuchungen 2010 und

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Hätte man bei den ersten Untersuchungen 2010 und 2012 die jetzigen Schäden entdecken müssen? Und rechtzeitig/früher Abhilfe schaffen können?

(Frage aus dem Bürgerforum vom 17. April 2018)

Beantwortet
Antwort der Verwaltung: 

Guten Tag,

das Bauwerk "Pilzhochstraße" wurde nach DIN 1076 kontinuierlich geprüft. Bei der Bestandsaufnahme 2011 wurde von dem damals beauftragten Ingenieurbüro mehrere Schäden aufgenommen, welche behoben werden mussten. Dabei handelte es sich um normale Schadensbilder, wie sie bei Brücken dieses Alters auftreten. Solche Schäden sind beherrschbar und waren bisher auch in laufende Sanierungsplanungen eingetaktet. Als vorrangig erforderliche Maßnahme der Sanierungsplanung wurde die Auswechslung der Lager definiert, welche in den Jahren 2015 - 2016 durchgeführt wurden. Der Schädigungsumfang an den Spanngliedköpfen ist aber erst durch die endoskopischen Aufnahmen im Dezember 2016 festgestellt worden. In Zusammenhang mit der Sanierung der Spanngliedköpfe müssen Eingriffe in die Tragstruktur vorgenommen werden. Somit war zwingend eine statische Nachrechnung vorzunehmen. Dabei stellte es sich heraus, dass die Brücke - legt man die heutigen Berechnungsvorschriften zugrunde - in verschiedenen Bereichen statisch unterdimensioniert ist. Dies ist darauf zurück zu führen, dass man zum Zeitpunkt des Baus noch nicht die rechnerischen Möglichkeit hatte, alle statischen Einflüsse zu erfassen. Dass man das erst jetzt festgestellt hat und nicht bereits in den letzten Jahren, liegt daran, dass es bisher überhaupt keinen Grund gab, die Brücke nachzurechnen. Die statische Unterdimensionierung ist das eigentliche Problem, die letztlich zu der Explosion des Sanierungsumfangs führt.

Mit freundlichem Gruß
Ihre Stadtverwaltung