Rückbauarbeiten im Zeitplan
Planmäßig starten bereits in den kommenden Wochen die Vorbereitungen zum Abriss von Rathaus und Rathaus-Center. 2022 stehen vorwiegend Arbeiten im Innenbereich an, 2023 werden Fassade und Betonkern zurückgebaut. Ende 2024 / Anfang 2025 soll der gesamte Gebäudekomplex abgerissen und das Baufeld für den Bau der Helmut-Kohl-Allee frei sein. Bevor es soweit ist, haben die Bauexpertinnen und -experten der Bauprojektgesellschaft Ludwigshafen(BPG) und der Stadtverwaltung noch einige Aufgaben zu Statik, Abbruchtechnik, Logistik, Lärm oder Umwelt zu bearbeiten. Darüber sowie über den zeitlichen Ablauf des Rückbaus informierten BPG und Stadtverwaltung bei der Sitzung des Stadtrates am 13. Dezember 2021.
Machbarkeitsstudie als Grundlage
Grundlage der Planung ist eine Machbarkeitsstudie. Erste und wichtige Eckdaten liegen bereits vor. Hierbei hat ein Team aus Expertinnen und Experten eine sondierende Schadstofferkundung vorgenommen und unter anderem die 14 verschiedenen Fassadentypen auf ihre Bestandteile untersucht. Außerdem wurde ein Abbruchkonzept erstellt, das die Statik, die Baulogistik und den Baugrund berücksichtigt. Mittels einer Probesanierung der Stockwerke 9 und 13 klärten die Expertinnen und Experten, wie beim Rückbau des Rathausturms vorgegangen werden muss. Bei dieser Probesanierung wurde je eine halbe Etage entkernt. Das heißt, die kompletten Innenbereiche der Stockwerke wurden zurückgebaut, nur die tragenden Wände sowie die Außenhülle blieben erhalten.
Auch für den Rückbau der Fassade fanden die Expertinnen und Experten eine gute Lösung: Da eine Gerüstkonstruktion am kompletten Gebäude nicht angebracht werden kann, planen die Ingenieurinnen und Ingenieure mit einer Hängeseilbühne, die auf dem Dach des Rathausturms verankert ist. Die komplette Auswertung der Machbarkeitsstudie mit Aussagen zu Kosten, Lärm sowie den Ergebnissen weiterer Schadstoffuntersuchungen im Bereich der Mall und des Parkhauses, die im ersten Quartal 2022 erfolgen, wird voraussichtlich im ersten Quartal 2022 vorliegen.
Vorbereitende Abrissarbeiten
Die ersten Wochen 2022 stehen nun aber zunächst im Zeichen der vorbereitenden Abrissarbeiten wie weiterer Schadstofferkundungen, Schadstoffanalysen und Baustoffproben. Ebenfalls bereits in den beiden ersten Quartalen 2022 werden Brücken von der Mall zum Parkhaus zurückgebaut. Ein Bauzaun wird das ganze Areal sichern. Große Zufahrten werden im Bereich Warenhof West und Ost eingerichtet und überwacht. Außerdem wird bereits jetzt der Gebäudekomplex von Medien befreit, also von der Strom- und Wasserleitung. Ein Versorgungssystem zur Unterhaltung der Baustelle wird außerhalb errichtet.
Vom zweiten bis vierten Quartal 2022 ist das Team aus Expertinnen und Experten dann bereits mit ersten Rückbauarbeiten beschäftigt. Von Ebene 5 bis 15 wird das Gebäude entkernt. Teilweise beginnt bereits der Rückbau der Fassade. Um einen sehr großen Abwasserkanal zu schützen, der das Areal kreuzt, wird im Warenhof West eine Bodenplatte errichtet. Und auch das Freiräumen der Dächer schreitet weiter voran: Kies wird abgetragen. Außerdem werden die Brücken und Balkone am Hochhaus im Bereich Warenhof West rückgebaut.
Rückbau der Turm-Fassade 2023
Im Jahr 2023 werden dann erstmals auch außen Abrissarbeiten ganz deutlich sichtbar: Der große Rückbau der Turm-Fassade beginnt. Ende 2024 sollen, wenn alles planmäßig verläuft, die Arbeiten komplett abgeschlossen sein, sodass das Jahr 2025 für Restarbeiten und die Nacharbeit reserviert ist. Das Baufeld wird Anfang 2025 für die Hochstraße Nord frei. Im direkten Anschluss werden auf diesem Gelände zu Beginn des Jahres 2025 die südlichen Fahrbahnen der Helmut-Kohl-Allee errichtet, die ab dem 1. Januar 2026 nach der Fertigstellung der Hochstraße Süd, einen Großteil des Verkehres an der Baustelle der Hochstraße Nord vorbei leitet.
Das durch den Abriss von Rathaus und Rathaus-Center freiwerdende und unmittelbar an die Hochstraße Nord angrenzende Areal ermöglicht eine sanfte Verschwenkung der geplanten, ebenerdigen Stadtstraße – der Helmut-Kohl-Allee. Die Verschwenkung bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Bauzeiten könnten entzerrt und - als wesentliches Kriterium - Bauabläufe deutlich vereinfacht werden. In der Folge wird auch die Verkehrsbelastungen spürbar reduziert. Zudem kann diese Variante wirtschaftlicher gebaut werden, da bestimmte Kostenfaktoren durch die Entzerrung der Bauabläufe entfallen.