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Fit for (Climate) Future: Eine nachhaltige Stadtentwicklung fördern

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Fit for (Climate) Future: Eine nachhaltige Stadtentwicklung fördern

Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels gewinnt die Anpassung an dessen Folgen immer mehr an Bedeutung. Das Projekt "Fit for (Climate) Future" wurde auf den Weg gebracht, um anhand einer Stadtklimaanalyse mit einem daraus folgenden Klimaanpassungskonzept auf zukünftige Wetterextreme besser vorbereitet zu sein.

Online-Dialog zur Stadtklimaanalyse

In einem Online-Dialog am 16. Oktober 2024 wurden die Resultate der Stadtklimaanalyse sowie das weitere Vorgehen im Projekt "Fit for (Climate) Future" vorgestellt. Die Sprechstunde richtete sich an alle Interessierten, die sich zu diesem Thema informieren, Fragen stellen oder Hinweise geben wollten. 

Noch Fragen?

Von 17. bis 25. Oktober 2024 hatten Sie hier die Möglichkeit, Ihre Fragen zum Thema Stadtklimaanalyse zu stellen. Die Expert*innen der Stadtverwaltung haben diese dann beantwortet.

Worum geht es?

Nach erfolgreicher Bewerbung beim Bundesumweltministerium um entsprechende Fördergelder, konnte das Projekt "Fit for (Climate) Future - Prognose stadtklimatischer Auswirkungen des Klimawandels auf Siedlung und Industrie in Ludwigshafen am Rhein" zur Erstellung einer Stadtklimaanalyse mit einem daraus folgenden Klimaanpassungskonzept auf den Weg gebracht werden. Zunächst findet eine Analyse des vergangenen, aktuellen und voraussichtlichen zukünftigen Stadtklimas statt, um sogenannte städtische Hitzeinseln zu identifizieren. Aufbauend auf deren Ergebnissen werden Maßnahmen zur Eindämmung einer weiteren Überwärmung bestimmter Bereiche entwickelt. Kooperationspartner sind das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen sowie die BASF SE. Die Förderquote liegt bei 90%. Das Projekt läuft bis Ende März 2025.

Was ist eine Stadtklimaanalyse?

Wetterextreme, wie zum Beispiel Hitzewellen oder Starkniederschläge, werden immer häufiger und heftiger. Hitzebelastungen können abgemildert werden, indem das städtische Klima analysiert und Problemzonen definiert werden, um entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Eine Stadtklimaanalyse untersucht daher die Klimaparameter und -effekte wie Lufttemperatur, Kaltluftbildung, -abflüsse und Belüftung, die durch Flächennutzung und Topographie verschieden stark sind. Die Karten zeigen das Gefüge zwischen den kühleren Grün- und Freiflächen und den wärmeren Zonen heute und künftig. 

Wozu wird diese erstellt?

Die Folgen des Klimawandels bedeuten neue Herausforderungen für die Entwicklung unserer Städte und Gemeinden. Besonders der mit dem Klimawandel einhergehende Temperaturanstieg führt zu starken Belastungen der menschlichen Gesundheit – und zwar vor allem bei Kleinkindern, Älteren und Menschen mit Vorerkrankungen. Wenn wir wissen möchten, wie sich die Folgen des Klimawandels auf die eigene Kommune auswirken – aktuell und auch in der Zukunft – dann brauchen wir Stadtklimaanalysen, denn diese können helfen, die eigene Situation richtig einzuschätzen. Dabei spielen etwa folgende Fragen eine wichtige Rolle:

Wie hoch ist die Belastung bereits?

Welche Bereiche sind besonders betroffen?

Wie wird sich die Situation in der Zukunft noch verändern?

Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?

Welche Baustrukturen ermöglichen auch in Zukunft gute Lebensbedingungen im Umgang mit Hitze? Welche Freiflächen sind für Abkühlung, als Luftleitbahn oder als Wasserspeicher wichtig? 

Übrigens: Die aktuelle Analyse ist keineswegs die erste in Ludwigshafen. Schon seit den 1970er Jahren werden für einzelne Bauprojekte gezielte Klimaanalysen mit Maßnahmenvorschlägen erstellt. Zum letzten Flächennutzungsplan von 2000 wurde ebenfalls eine begleitende Klimaanalyse durchgeführt (siehe Klimagutachten 1999/2000).
 

Ludwigshafen zählt zu den meistversiegelten Städten in Deutschland. Wie will die Stadt unter diesen Voraussetzungen auf die zunehmend heißeren Sommer reagieren?

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass im Stadtgebiet Ludwigshafen der Versiegelungsgrad in den Wohnsiedlungsbereichen nicht wesentlich anders ist, als in anderen Städten. Ein wesentlicher Faktor in Ludwigshafen ist der Anteil an Industrie und verarbeitendem Gewerbe, der sehr hohe Versiegelungsgrade aufweist. Dies ist weitgehend notwendig, um eine Belastung des Grundwassers durch Schadstoffe über Produktion, Lagerung und Transport zu vermeiden und ist auch ganz klar Vorgabe aus dem Wasserrecht. Dort wo eine Reduzierung der Flächenversiegelung möglich ist, wird dies auch gemacht. 

In Ludwigshafen gilt es, Orte zu identifizieren, die eine starke Hitzebelastung aufweisen und an denen zugleich besonders von Hitze betroffene Menschen wohnen oder arbeiten. 

Das Projekt "Fit for (Climate) future“ greift dieses Thema auf. Es werden Empfehlungen entwickelt, wie den temperaturbedingten Veränderungen des Klimas und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen in der Stadt Rechnung getragen werden können und wie die Umsetzung in Planungsprozessen gelingen kann. 

Hierbei liegt ein Schwerpunkt auf Stadtentwicklung und stadtplanerischen Prozessen sowie ein weiterer auf Hinweisen für die in Ludwigshafen angesiedelten Industrieunternehmen und ihrem Umgang mit den Klimawandelfolgen auf Arbeitsprozesse und Arbeitsschutz.

Die Ergebnisse fließen direkt in die derzeit in Überarbeitung befindliche Flächennutzungsplanung ein, mit der die künftige Stadtentwicklung gesteuert wird. In einem weiteren Förderprojekt wird mit Unterstützung durch das Land Rheinland-Pfalz ein Starkregen- und Hochwasservorsorgekonzept für Ludwigshafen entwickelt.
 

Welche Förderprogramme nutzt die Stadt?

Ludwigshafen ist als hochverschuldete Kommune zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen auf die Unterstützung durch verschiedene Fördermittel angewiesen. Aktuell gibt es eine Reihe von geplanten Klimaanpassungsmaßnahmen, die über verschiedene Förderprogramme des Landes Rheinland-Pfalz sowie des Bundes gefördert werden. So sind unterschiedliche Maßnahmen über das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation RLP (KIPKI) geplant oder werden bereits umgesetzt. Ebenso sind mehrere Projekte im Rahmen des "Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz in der Bewerbungsphase oder bereits in der Vorbereitung.

Warum werden Maßnahmen nicht schneller umgesetzt?

Wie bereits im oberen Teil erläutert, brauchen Stadtentwicklungsplanungen und großflächige Veränderungen Zeit und sind als gesamtgesellschaftliche (generationenübergreifende) Aufgaben zu begreifen. Anhand von Klimaanalysen werden Grundlagen für die künftige Planung geschaffen sowie entsprechende Maßnahmen erarbeitet. 

Zur Umsetzung solcher Maßnahmen ist Ludwigshafen wiederum unbedingt auf die finanzielle Förderung aus öffentlichen Mitteln durch den Bund und das Land angewiesen. Auch die Beantragung dieser Mittel benötigt Zeit und personelle Kapazitäten. Nicht selten können zwischen der Beantragung und dem tatsächlichen Start eines Förderprojektes mehrere Monate oder sogar ein bis zwei Jahre liegen.

 

Was kann ich selbst tun, damit sich das Stadtklima in den Sommermonaten nicht so stark aufheizt?

Auch im privaten Bereich ist Entsiegelung ein wichtiger Schritt zur weniger starken Aufheizung der unmittelbaren Umgebung. Naturnahe Gärten, Fassaden- oder Dachbegrünungen und auch Balkonbepflanzungen reduzieren die Erwärmung und tragen zur nächtlichen Abkühlung ihrer unmittelbaren Umgebung bei. 

Mit Mitteln aus einem Förderprogramm des Landes gibt es zur Unterstützung bei der Entsiegelung von privaten Grundstücken oder der Anlage von Dach- und Fassadenbegrünungen für Ludwigshafener Bürger*innen die Möglichkeit einer finanziellen Förderung. Informieren Sie sich hierzu: ludwigshafen.de/standort-mit-zukunft/klima/foerderprogramme   

Rainer Ritthaler, Leiter des Bereichs Umwelt und Klima, zeigt am 25. Oktober 2024 ab 19 Uhr in einem Vortrag die manchmal etwas versteckten grünen Seiten von Ludwigshafen. Ort: Seniorenresidenz “Änne Rumetsch”, Neustadter Ring 2,
67067 Ludwigshafen-Maudach
 

Für Anregungen zur klimaangepassten Gestaltung von (Vor-)Gärten gibt es am 29. Oktober 2024 eine kostenlose Kooperations-Veranstaltung mit der VHS: "Wassersparend & klimafreundlich: Der (Vor-) Garten als Schwamm“. www.vhs-lu.de
 

An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden?

Ansprechpartnerin ist Christiane Stolz, Bereich Umwelt und Klima, Telefon 0621 504-2932, E-Mail: umwelt@ludwigshafen.de

Gefördert durch: Bundesministerium für Umlwelt,Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

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