Update zu den Arbeiten im Rathausturm, Videorundgang mit Klaus Möller, Abteilungsleiter Hochbau der Bauprojektgesellschaft Ludwigshafen (BPG)
Derzeit laufen noch vorbereitende Arbeiten im Inneren des Rathausturmes. Dabei werden nach und nach die Etagen entkernt und von Bau- und Schadstoffen befreit. Die anfallenden Schadstoffe wie beispielsweise Asbest – ein zur damaligen Zeit häufig verwendeter Baustoff – werden sortenrein getrennt und unter strengen Auflagen sicher entsorgt. Von außen sichtbar sind derzeit schwarze Abdeckplatten an der Fassade. Diese sorgen für Frischluftzufuhr während der Bauarbeiten im Innern, da die Klimatechnik im Turm bereits außer Betrieb ist. Die Arbeiten zur Schadstoffsanierung sollen August / September dieses Jahres abgeschlossen sein. Erst wenn der Rathausturm vollständig von Bau- und Schadstoffen bereinigt wurde, kann mit dem Rückbau der Fassade begonnen werden.
Zwischenzeitlich wird ab April ein 2,50 Meter hoher Bauzaun das Gelände auch auf nördlicher Seite komplett einschließen. In der ersten Phase wurde der Bauzaun um einen Teil des Rathaus-Centers gestellt. In einer zweiten Phase wird ab April 2023 im nördlichen Bereich des Rathaus-Centers ein weiterer Bauzaun aufgestellt. Dieser Bereich umfasst den Anschluss ab Carl-Wurster-Platz, entlang des nördlichen Wasserbeckens und den Abschluss an den bereits vorhandenen Bauzaun im östlichen Bereich. Im nördlichen Wasserbecken werden keine Bäume gefällt.
Rückbau der Fassade voraussichtlich Ende des Jahres
Bereits Ende des Jahres kann voraussichtlich mit dem Rückbau der Fassade begonnen werden. Dies hängt jedoch auch von den Witterungsverhältnissen ab, denn bei Bauarbeiten in einer solchen Höhe muss etwa bei starkem Wind die Sicherheit des Baupersonals gewährleistet sein. Dazu werden vom 15. Stockwerk abwärts mittels Fassaden-Bühnensystem rund 1.750 Elemente der Glasfassade demontiert. Da die Glasfassade zur Stabilisierung der Statik beiträgt, wird der Abbau Schritt für Schritt erfolgen. Nachdem sämtliche Fassadenelemente beseitig wurden, wird nur noch der Rohbau aus Stahlbeton übrigbleiben. Dieser wird dann ebenfalls etagenweise und umlaufend zunächst mittels eines Minibaggers von oben abgetragen. Ab dem 9. Obergeschoss werden dann sogenannte Longfrontbagger zum Einsatz kommen.
Viele Materialien werden wiederverwendet oder recycelt
Das durch den Abriss des Rathausturmes angefallene Baumaterial wird jedoch nicht komplett entsorgt. So werden schätzungsweise rund 100.000 Tonnen nahezu reiner Beton anfallen, der für den Bau der Stadtstraße wiederverwendet werden kann. Dadurch werden Kosten eingespart sowie noch die Umwelt geschont, da so sehr viel weniger Transport von Baumaterial vonnöten sein wird. Die Fassadenelemente aus sortenreinem Glas und Aluminium werden zudem recycelt. Darüber hinaus wird auch der Kies von den Dachflächen des Turmes wiederverwendet.
Leichte Verzögerung durch Wasserschaden
Zu einer Verzögerung von rund drei Monaten im Bauablauf kam es aufgrund eines durch Vandalismus entstandenen Wasserschadens innerhalb des Turmes im Februar 2023. Dadurch standen unter anderem die für den Abtransport der Baumaterialien benötigten Aufzüge vorübergehend nicht mehr zur Verfügung. Dies wird sich jedoch nicht auf den gesamten Zeitplan auswirken, denn bis Ende 2025 soll der Rathausturm vollständig zurückgebaut sein.
Weitere Informationen: Rathaus und Rathaus-Center