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Neuer Pendler*innenradweg unter der Hochstraße Süd

Plakatmotiv Radwegebeteiligung

Neuer Pendler*innenradweg unter der Hochstraße Süd

Pläne vorgestellt

Informationen

Die Radwegeplanung

Grundlage der Radwege-Planung ist die vom Stadtrat im November 2021 beschlossene Spannbetonkonstruktion als Ersatz für die abgerissene Pilzhochstraße. Diese Planungsvariante wies nicht nur wirtschaftlich und technisch viele Vorteile auf, sondern berücksichtigte explizit einen Radweg unter der Brücke. Dieser war in der Folge Gegenstand weiterer Beratungen im Stadtrat im März 2022 sowie im Dialog mit der Bürgerschaft.

Ingenieur*innen und Verkehrsexpert*innen der Stadtverwaltung haben daraufhin Überlegungen angestellt, wie ein Pendler*innen-Radweg unter dem neuen Abschnitt der Hochstraße Süd entlanggeführt werden kann, um für eine gute Anbindung von Hautbahnhof, Berliner Platz und Konrad-Adenauer-Brücke zu sorgen.

Außerdem stellt er den Anschluss an die Pendlerradrouten nach Norden und Süden sowie perspektivisch in Richtung Westen sicher. Dass die Verwaltung aktuell alle Wegebeziehungen neu planen kann, ist dabei ein großer Vorteil. Denn so können von Beginn an alle – durchaus unterschiedlichen - Interessen berücksichtigt werden und alle Vorhaben, die neben dem Straßen- und Brückenbau auch den Öffentlichen Personennahverkehr, Verbindungen für Fußgänger*innen und eben den Radverkehr betreffen, aufeinander abgestimmt umgesetzt werden.

Aufgrund der aktuellen Haushaltssituation hat die Stadtverwaltung die Planung des Radweges unter der Hochstraße Süd zurückstellen müssen. Daher hat sich der Stadtrat am 12. Dezember 2022 nicht  wie angekündigt mit dem Radweg befasst.

 

Der neue Radweg

Bei der nun vorgestellten sogenannten Vorplanung für den neuen Pendler*innen-Radweg haben die Expert*innen diesen in Abschnitte unterteilt und für diese unterschiedliche Lösungsvarianten untersucht und bewertet. Der nachhaltige Umgang mit öffentlichem Raum sowie Sicherheit, Qualität, Übersichtlichkeit für Radfahrende und ein Interessensausgleich zwischen allen Verkehrsteilnehmenden sind die Leitplanken der Planung, verbunden mit dem Ziel, einen Beitrag zur Aufwertung des Stadtquartiers zu leisten. Deshalb schlagen die Planer*innen u.a. auch ein modernes Beleuchtungskonzept für die gesamte Strecke vor, das den Bereich unter der neuen Brücke sicherer macht und Orientierung gibt. Hinzu kommen klare Regelungen – insbesondere bei Querungen – sowie mehr Ordnung und Struktur im öffentlichen Raum.

 

Bürgerdialog zum neuen Radweg

Am Mittwoch, 23. November 2022, fand eine Online-Sprechstunde mit Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt sowie Expert*innen der Stadtverwaltung statt. Interessierte konnten die Erläuterungen zu den Vorplanungen live mitverfolgen. Während der Veranstaltung gab es für Zuschauer*innen zwei mögliche Wege, Fragen zu stellen, die dann live beantwortet wurden: Zum einen konnten sich Interessierte über einen Link direkt in die Sprechstunde einwählen. Alle, die sich nicht in die Videokonferenz zuschalten wollten, aber dennoch Fragen hatten, konnten diese per E-Mail senden.

Vom 24. November bis 8. Dezember 2022 konnten anschließend weiterhin online Fragen gestellt werden, die von Expert*innen der Verwaltung zeitnah beantworten wurden.

 

FAQ

Es gibt Bereiche, in denen Autofahrer*innen auf dem Radweg fahren beziehungsweise diesen kreuzen müssen, um zur Parkfläche zu gelangen oder den Parkplatz zu verlassen. Wie wird sichergestellt, dass es hier nicht zu gefährlichen Situationen kommt?

Im Bereich der geplanten Fahrradstraße sollen diese Konflikte minimiert werden, indem dort kein Senkrechtparken erlaubt ist. Durch das angeordnete Längsparken ist eine gute Sichtbeziehung beim Ein- und Ausparken gegeben. Im übrigen Bereich wurde darauf geachtet, dass gute Blickbeziehungen zwischen Kfz- und Radverkehr gegeben sind. Darüber hinaus wird die Situation durch entsprechende Beschilderung und Markierung verdeutlicht. An stark befahrenen Stellen kommen Ampeln zum Einsatz. Grundsätzlich ist auch auf die Sorgfaltspflicht im Verkehr hinzuweisen.

Radfahrer*innen sind mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs, gerade E-Bikes sind wesentlich schneller. Ist der Radweg breit genug, um sichere Überholvorgänge zu gewährleisten?

In weiten Teilen verfügt der Radweg eine Breite von vier Metern. Hier ist ein Überholen oder Nebeneinanderfahren unter Beachtung des Gegenverkehrs grundsätzlich möglich.

Es soll auch ein neues Beleuchtungskonzept eingesetzt werden. Wie muss man sich dieses vorstellen?

Die Flächen unter der Brücke werden mit einer energieeffizienten Beleuchtung versehen. Wichtig ist, dass die Flächen hell ausgeleuchtet werden und keine Schatten entstehen, die zu „dunklen Ecken“ führen. Die aktuelle Technik erlaubt es aber auch, durch die LEDs den Bereich unter der Brücke in verschiedenen Farben erscheinen zu lassen. Was hier für die Bürger*innen angenehm oder als schön empfunden wird kann sehr flexibel gewählt werden, dies kann sich auch über den Tagesverlauf ändern.

Wird es sichere Querungsmöglichkeiten für Fußgänger*innen geben, zum Beispiel in Form von Zebrastreifen?

Fußgänger*innen können den Radweg an verschiedenen Stellen unter Beachtung des Radverkehrs und der Sorgfaltspflicht queren. Zebrastreifen sind nicht vorgesehen, da einerseits grundsätzlich die Einsatzkriterien nicht erfüllt sind und anderseits mit diesem Radweg der Radverkehr vorrangig gefördert werden soll.

Was verspricht sich die Stadt von der Neuordnung der Bereiche unter der Hochstraße in puncto Sicherheit?

Unter der Hochstraße Süd gibt es einige Bereiche, die wenig frequentiert und schlecht ausgeleuchtet sind. Dort hat man nachts, manchmal auch tagsüber ein schlechtes Gefühl. Durch die helle Beleuchtung und die Belebung der Flächen durch den Radweg wird die Sicherheit deutlich verbessert. Auch das direkt an der Trasse liegende Polizeipräsidium wird einen positiven Beitrag haben.

Wie werden sich Kreuzungen auf die Ampelschaltung für Radfahrer*innen auswirken? Ist für Radfahrer*innen an solchen Stellen mit längeren Wartezeiten zu rechnen, da dem Kfz-Verkehr und dem ÖPNV üblicherweise Vorrang eingeräumt wird?

Im (inner-)städtischen Raum ist es aufgrund des dichten Straßennetzes und der vielfältigen Verkehrsbeziehungen unvermeidlich, dass sich Verkehre kreuzen. Je nach Verkehrsbelastung und Kreuzungsgeometrie ist dabei eine Ampelanlage die sicherste Lösung für kreuzende Verkehre. Mit Ampelanlagen sind zwangsläufig für alle Verkehrsteilnehmer*innen Wartezeiten verbunden.

Bei der Planung der Signalprogramme ist darauf zu achten, dass in der Summe über alle Verkehrsarten eine bedarfsgerechte Lösung gefunden wird. Je nach Zielsetzung können bestimmte Verkehrsarten dabei priorisiert und damit deren Wartezeit reduziert werden. In der Regel erfolgt diese Priorisierung zugunsten des Bus- und Bahnverkehrs und zu Lasten des Kfz-Verkehrs.

Im Rahmen der weiteren verkehrstechnischen Planungen ist noch detailliert zu untersuchen, ob und an welchen Ampelanlagen durch entsprechende Detektion gegebenenfalls eine Priorisierung des Radverkehrs möglich ist.

Warum müssen Radfahrer*innen überhaupt an diesen Kreuzungen warten? Der Fahrradschutzstreifen ist dem Radverkehr vorbehalten und darf von anderen Fahrzeugen nur in Ausnahmen überfahren werden.

Für den Radverkehr gelten natürlich auch die Regelungen aus der Straßen-Verkehrsordnung (StVO). Sollten an einer nicht signalisierten Kreuzung oder Einmündung Radfahrer*innen auf der Vorfahrtsstraße unterwegs sein, müssen sie natürlich nicht anhalten. Sind sie untergeordnet müssen sie den Vorrang der Anderen beachten. An Ampelanlagen gelten entsprechend die jeweiligen Signale.

Grundsätzlich wäre es denkbar, an nicht signalisierten Kreuzungen oder Einmündungen einen querenden Radweg durch Beschilderung den Vorrang einzuräumen. Da dies eine derzeit im Stadtgebiet und landesweit nicht übliche Verkehrsregelung darstellt, muss dies im Einzelfall unter Berücksichtigung der Aspekte der Verkehrssicherheit und Einbeziehung der Straßenverkehrsbehörde gründlich geprüft werden.

Was verbessert sich durch den neuen Radweg für die Pendler*innen ganz konkret?

Durch den neuen Radweg ist ein direktes, sicheres und zügiges Fahren möglich. Dadurch ergeben sich Zeitgewinne für Pendler*innen. Durch eine qualitativ hochwertige Radverkehrsanlage erhöht sich zudem deren Attraktivität, sodass eine Steigerung der Anzahl der Radfahrer*innen zu erwarten ist.

Gibt es denn Prognosen, von wieviel Radfahrern der Radweg in Zukunft genutzt wird? Welche Zahlen liegen dem Projekt zugrunde?

Der Radweg unter der Hochstraße Süd ist Teil der Pendlerradroute Schifferstadt – Ludwigshafen – Mannheim, für die eine Potentialanalyse durchgeführt wurde. Diese Analyse ergab für die Beziehung Ludwigshafen-Mannheim ein Radverlagerungspotential von insgesamt bis zu 15.000 täglichen Radfahrten auf der Konrad-Adenauer-Brücke. Unter Berücksichtigung von Quellen und Zielen kann davon ausgegangen werden, dass der westliche Abschnitt des Radwegs ein Potential von ungefähr 5.000 täglichen Radfahrten hat, welches in Richtung Konrad-Adenauer-Brücke durch Verknüpfungen mit Saarlandstraße, Berliner Straße und Mundenheimer Straße ständig zunimmt.

 

Wie wird die Situation am Hauptbahnhof aussehen? Gibt es schon Pläne, wie hier die Strecke weitergeführt wird? Das geht aus dem Film nicht hervor.

Am westlichen Ende des Radweges fahren die Radfahrer*innen durch einen vorhandenen Tunnel unter dem Hauptbahnhof zur Richard-Dehmel-Straße. Von dort werden Radfahrer*innen über den östlichen Bahnseitenweg bis zum Mundenheimer Bahnhof geführt, wo sie dann auf den westlichen Bahnseitenweg Richtung Schifferstadt wechseln. Perspektivisch könnte eine Weiterführung ab der Richard-Dehmel-Straße auch über die angedachte Fußgänger- und Radfahrerbrücke über den Hauptbahnhof Richtung Ernst-Boehe- und Bruchwiesenstraße geführt werden.

Gibt es Pläne, die Radwegeinfrastruktur in Ludwigshafen noch weiter auszubauen?

Es gibt zahlreiche Pläne für den weiteren Infrastrukturausbau im Radverkehr. Zu nennen sind hier die Pendler*innenradroute nach Worms, der Ausbau von innerstädtischen Achsen im Zuge der Langgartenstraße, der Wollstraße und der Speyerer Straße. Langfristige bestehen auch derzeit noch nicht konkrete Ideen, eine hochwertige Radverkehrsachse in Richtung Oggersheim/Bad Dürkheim und Maudach/Mutterstadt zu entwickeln.

 

Welche Kosten kommen für den Radweg auf die Stadt zu?

Die Kostenschätzung geht aktuell von 3,1 Millionen Euro aus. Derzeit werden Radwegprojekte sehr hoch gefördert. Die Förderung kann aber erst in der anstehenden Entwurfsplanung geklärt werden. Die Erwartungen der Stadt reichen von minimal 65 Prozent Förderung bis zu 90 Prozent einschließlich Planung.

Fallen durch den Radweg auch Parkplätze weg und wenn ja, wie viele?

Die aktuelle Parkplatzsituation wird sich nach den Arbeiten an der Hochstraße Süd und dem Radweg deutlich entspannen. Neben Parkflächen, die im Bereich der Dammstraße wieder nutzbar werden, wird das Parkraumbewirtschaftungskonzept Wirkung zeigen und deutliche Vorteile für die Anwohner*innen bringen.

Gibt es für die fehlenden Parkplätze Alternativen?

Menschen die in Ludwigshafen arbeiten und von außerhalb kommen, sollen zukünftig hauptsächlich die vorhandenen Parkhäuser nutzen. Dadurch entsteht Freiraum im Straßenraum.

Warum muss die Stadt einen so großen Parkplatz für das Polizeipräsidium zur Verfügung stellen?

Im Zusammenhang mit den Planungen für das Polizeipräsidium am Standort Südwestknoten wurden Gespräche mit dem Land hinsichtlich dem Bedarf und der Lage der Mitarbeiter*innenstellplätze geführt. Hieraus ergab sich ein Bedarf von 184 Stellplätzen. Zu diesem Zeitpunkt war die Thematik Hochstraße Süd noch nicht absehbar. Da die Parkmöglichkeiten unter der westlichen Hochstraße Süd sehr große Kapazitätsreserven aufwiesen, wurden dem Land dort die benötigten Stellplätze für Mitarbeiter*innen vertraglich zugesagt.

Download

Auswertungsbericht der Dialogformate zum geplanten Pendler*innen Radweg unter der Hochstraße Süd

2023
Hochstraße Süd
Datei

Visualisierung Pendler*innenradweg

Björn Berlenbach zum Radweg

 

Majed Nasser klärt Fragen

 

 

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