Die Stadtverwaltung empfahl dem Stadtrat nach gründlicher Abwägung, die Planungen für den Bau der Betonbrücke zügig voranzutreiben.
Ausschlaggebend dafür ist, dass die Betonbrücke mit großem Abstand wirtschaftlicher zu bauen ist als die Stahlvariante. Dabei es geht der Stadt aber nicht darum, die "billigste“ Variante zu bauen. Funktionalität, Leistungsfähigkeit, Nachhaltigkeit und das Stadtbild sind neben den reinen Kosten wichtige Kriterien.
Gleichwohl müssen Aspekte der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit gegenüber dem Land und dem Bund, die das Vorhaben mit Fördergeldern unterstützen, dargelegt werden.
Weitere Gründe für die Betonvariante
Weitere gewichtige Gründe für die Betonvariante sind vor allem vor dem Hintergrund einer Risikobetrachtung: Termintreue und höchste Planungssicherung angesichts verfügbarer Ressourcen. Denn wegen der guten Verfügbarkeit der Baustoffe und -materialien ist die Betonbrücke planmäßig und ohne zeitlichen Verzug umzusetzen.
Auch bei der vorangegangenen Bürgerbeteiligung sowie im Gespräch mit der Wirtschaft und in der Region hatte der Aspekt der Planungssicherheit und der schnellstmöglichen Wiederverfügbarkeit der Hochstraße Süd hohe Priorität. Dem trägt die Stadtverwaltung mit ihrer Entscheidung Rechnung, ebenso aber auch dem Wunsch nach einer stadtbildverträglichen, schlanken Lösung und einer höheren Aufenthaltsqualität für die Menschen, die die Brücke unten queren.
Bewusst zwei Konstruktions- und Bauweisen geprüft
Die Stadtverwaltung hat bewusst zwei unterschiedliche, aber gängige Konstruktions- und Bauweisen geprüft, um einen möglichst gut und nachvollziehbar begründeten Vorschlag für das Verfahren unterbreiten zu können. Dabei hat sie viele unterschiedliche Kriterien angelegt.
Neben der Verfügbarkeit der Ressourcen, der Planungssicherheit und der Kosten spielten auch Fragen des Städtebaus, des Unterhalts oder der Lebensdauer eine Rolle. So weist bei der Lebensdauer der Brücke die Beton-/Stahlvariante leichte Vorteile auf. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass sich die Lebensdauer mit der wissenschaftlichen Weiterentwicklung des Brückenbaus aber weiter annähern. Beide Brückenvarianten müssen regelmäßig gewartet und unterhalten werden.
Hier wiegen sich jeweils kleinere Vor- und Nachteile auf. Sowohl die Beton- als auch die Beton-/Stahlvariante fügt sich ins Stadtbild ein. Die Beton-/Stahlvariante hätte im Bereich der Stahlkonstruktion (dies wäre der Bereich am Berliner Platz/Faktorhaus gewesen) größere Abstände der Stützpfeiler und damit mehr lichte Fläche unter der Brücke ermöglicht.
Der städtebauliche Vorteil, der sich in diesem Bereich durch die Stahlvariante für den darunter liegenden Bereich ergeben hat, wog aber letztendlich die Nachteile der Stahlkonstruktion nicht auf. Zudem hätte die Stahlkonstruktion aufgrund ihrer Höhe Nachbargebäude deutlich mehr verschattet als es die Betonvariante tut.