Hochstraßen: Lückenschluss an der Hochstraße Süd beginnt im Sommer Stadtverwaltung informiert über alle Planungsschritte
Ludwigshafens großes Infrastrukturprojekt – der Lückenschluss an der Hochstraße Süd sowie der Abriss der Hochstraße Nord und Bau der Helmut-Kohl-Allee – geht Zug um Zug von der Planungs- in die Umsetzungsphase.
Weil alle Teilprojekte miteinander zusammenhängen und viele äußere Einflüsse berücksichtigt werden müssen, ist das Vorhaben zeitlich, finanziell und technisch sehr anspruchsvoll. Die planende Verwaltung muss dabei künftige und schwer abschätzbare Entwicklungen prognostizieren und immer wieder überprüfen. Auf dieser Basis entsteht eine hoch komplexe Gesamtplanung, über deren aktuellen Stand die Verwaltung am Montag, 27. März 2023, informiert.
Hochstraße Süd: Start im Sommer
Anwohnerinnen und Anwohner sowie Passantinnen und Passanten im Bereich der Hochstraße Süd haben es bestimmt schon gesehen: Dort, wo früher die Pilzhochstraße stand und nun die neue Brücke gebaut werden soll, haben Arbeiter damit begonnen, das Baufeld frei zu machen. Alte Stützpfeiler, die nach dem Abbruch stehen geblieben sind, werden nun, da die neue Brückenführung klar ist, ebenfalls zurückgebaut und der Baugrund wird untersucht. Nächster wichtiger Schritt ist die Vergabe der Bauarbeiten für den Ersatzbau, so der technische Begriff, also die neue Brücke, die beide Teile der Hochstraße Süd wieder miteinander verbindet.
Vergabeverfahren in Kürze abgeschlossen
Das Vergabeverfahren hierfür wird in Kürze abgeschlossen sein, dann erfolgen die Auswertungen aller Angebote und die formale Vergabe. Und dann geht es Schlag auf Schlag: Geplanter Baubeginn für die neue Brücke ist der Sommer 2023. Grundlage für die Stadtverwaltung ist die Entscheidung des Stadtrates vom November 2021. Der hatte sich mit großer Mehrheit für eine Spannbetonvariante ausgesprochen. Dem vorausgegangen war eine Phase der intensiven Information der Öffentlichkeit und Einbeziehung der Bürgerschaft.
Ende 2025 soll die Hochstraße Süd wieder komplett befahrbar sein. Dann ist auch die Weiße Hochstraße saniert.
Hochstraße Nord: Beginn der Bauarbeiten im Westen
Konkret wird es auch beim geplanten Abriss der Hochstraße Nord: Die Ausschreibung für den ersten Bauabschnitt der Helmut-Kohl-Allee, die Brücke über die Bahngleise im Westen, soll im Sommer 2023 starten. Die Beauftragung der Arbeiten, also den Bau dieser großen Brücke über den Güterbahnhof mit Fundamenten, Pfeilern, Widerlagern, bis zu 70 Meter langen Stahlträgern sowie der Fahrbahn ist Anfang 2024 geplant. Baubeginn für diese Arbeiten wird dann im Frühjahr 2024 sein.
Bereits im Vorfeld werden die Baufelder freigeräumt und auf Kampfmittel untersucht. Die organisatorischen und planerischen Vorbereitungen für die Bauarbeiten laufen auf Hochtouren.
Planfeststellungsverfahren kurz vor Abschluss
Besonders wichtig: Das im Jahr 2018 eingeleitete Planfeststellungsverfahren für den Bau der Helmut-Kohl-Allee, das durch die Entwicklungen am Rathaus-Center angepasst und ergänzt wurde, und zu dem im Dezember 2022 der Erörterungstermin stattfand, steht nun kurz vor dem Abschluss. Damit wäre die erste und wichtige Voraussetzung für den geplanten Baubeginn Anfang 2024 erfüllt.
Denn beide große Hochstraßen-Baumaßnahmen sind eng miteinander verknüpft. Ziel dieses abgestimmten Verfahrens ist es, immer eine große Verbindung für den Straßenbahn- und den Autoverkehr über den Rhein aufrecht zu erhalten. Angesichts der massiven Schäden an der Hochstraße Nord hat sich die Stadtverwaltung einen straffen Zeitplan gesetzt.
Wie entstehen Kostenberechnungen?
Für das Bauen muss natürlich die Finanzierung stets im Blick sein. Die durch die Inflation rasant steigenden Baupreise sind für alle Projekte der Stadt Ludwigshafen ein großes Finanzierungsthema.
Die Verwaltung erstellt regelmäßig Prognoseberechnungen. Für diese Prognoseberechnungen werden insbesondere statistische Daten herangezogen; zugleich müssen Risiken abgeschätzt und eingepreist werden. Globale Ereignisse wie die Pandemie mit allen Folgen für die Wirtschaft und die Lieferketten oder der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine sind dabei nicht vorhersehbar, finden dann aber trotzdem in den Kostenprognosen ihren Niederschlag.
Die aktuelle Prognoseberechnung – immer vom künftigen Ende der Bauarbeiten im Jahr 2031 her gedacht – kommt aktuell für das gesamte Hochstraßensystem auf einen Wert von 1.126 Millionen Euro und wurde mit dem aktuellen Baupreisindex des Statistischen Bundesamtes ermittelt. Der Preisstand von heute beträgt 768 Millionen Euro, das heißt, zu Preisen, die am heutigen Tag für Baustoffe und Arbeitskräfte zu zahlen sind. Die durchgeführten Kosten- und Prognoseberechnungen berücksichtigen neben Baupreissteigerungen und Inflation alle wesentlichen Entwicklungen des Planungsprozesses.
Weitere Informationen zur Hochstraße Süd und der Helmut-Kohl-Allee/Stadtstraße