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Stadtstraße - Fortschritt für Fahrradverkehr und Fußgänger
Das für Radfahrer und Fußgänger gruselige Labyrinth zwischen Rathaus-Center und Schumacherbrücke ist mit der Stadtstraße lang beseitigt.
Die West-Ost-Richtung ermöglicht hervorragende neue Radverkehrsverbindungen. Radfahrer entlasten den motorisierten Verkehr und tragen zur Umsatzsteigerung im Einzelhandel erheblich bei. Bei der Var3+4 bin ich ausnahmsweise für baulich getrennte Radwege, üppig dimensioniert für die Bewältigung erheblich zunehmenden Radverkehrs. :-) Unsägliche Fahrradabbiegespuren wie in der Wredestr/Bismarckstr sind wohl eher nicht zu befürchten. Linksabbiegen durch Rechtsschwenk und erzwungenes Querstehen auf Fußweg, KFZ-Fahrbahn oder Radweg bitte ganz unbedingt vermeiden. Ebenso bitte auch an Kinder-/Lastenanhänger denken, an ein Fahrradparkhaus am Rathaus und weitere überdachte Abstellplätze mit stabilen Bügeln (wie Bahnhof Mitte), ein Felgenklemmerverbot bitte ich über der Stadt auszurufen.
Warum wird die Heinigstr nicht über eine große Kreuzung direkt an die Grünzweigstr angebunden? Das würde die Stadtstraße entlasten, weil der Nord-Süd-Verkehr nicht in den West-Ost-Verkehr umgeleitet werden muss, inkl weniger Abgase+Lärm durch weniger Anfahren/Beschleunigen.
Kritik an Stadtstr-kurz: in Fahrtrichung Ost-West: Was ist bei Glatteis mit den LKW? Erinnerungen an Herford, wenn Bremsen versagen.
Fahrtrichtung West-Ost: LKW müssen mit Vollgas anfahren und die Rampe hinaufkeuchen, v.a. wenn sie an der letzten Ampel warten müssen.
Extreme Abgas- und Lärmemissionen direkt am Europaplatz + Rathaus.
Das für Radfahrer und Fußgänger gruselige Labyrinth zwischen Rathaus-Center und Schumacherbrücke bliebe weitgehend bestehen.
Die Nord-Süd-Radverbindung am Rhein wäre weiterhin verworren.
Keine verbesserte Anbindung der Prinzregentenstr an die Stadtmitte.
Also spricht alles für Stadtstraße lang.
Da steht das Rathaus "selbstbewusst" an prominenter Stelle und nicht verdruckt halb unter einem Betonmonstrum.
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Antwort der Stadt Ludwigshafen (eingestellt durch die Moderation am 28.01.2014 um 10.24 Uhr):
Die Berechnungen der Gutachter haben ergeben, dass die Ausbildung als Kreuzung im Gegensatz zur vorgeschlagenen Lösung mit zwei Einmündungen deutlich mehr Fahrstreifen erfordern würde, um die Leistungsfähigkeit der Verkehrs aufrecht zu erhalten. Denn durch eine vierte Zufahrt muss ein zusätzliche Ampelphase geschaltet werden, wodurch die Grünzeiten der anderen Richtungen gekürzt werden müssen. Um dennoch die Leistungsfähigkeit zu erhalten, müssten im Zuge der Stadtstraße noch 4 (!) zusätzliche Fahrstreifen angelegt werden. Trotzdem wären dadurch keine Reserven mehr gegeben. Neben dem städtebaulichen Aspekt und dem Flächenverbrauch entstehen auch für Fußgänger sehr weite Wege, um die Stadtstraße zu queren. Eine Kreuzung ist daher weder verkehrlich noch städtebaulich zu empfehlen.
Die Steigung der Rampe wurde gemäß der entsprechenden Richtlinien ausgebildet. Natürlich sind Unfälle oder versagende Bremsen nie auszuschließen und könnten auch auf ebener Strecke passieren.
Auch ich möchte mich hier zwei meiner Vorredner anschließen.
Seit Anfang des Jahrtausends wird in Ludwigshafen der Straßenbahnverkehr zunehmend vernachlässigt, was auch durch die langwierigen Diskussionen zum Thema "Linie 10" deutlich wird. Aber das soll hier nicht Thema sein.
Aus meiner Sicht bietet der Ersatz der Hochstraße durch die Stadtstraße lang eine große Chance nicht nur für die Innenstadt allgemein sondern auch für den ÖPNV.
Die Lage der neuen Straße und die geplante Erschließung der Umgebung, würden den Straßenbahntunnel, der zuletzt von der Linie 12 befahren wurde, wieder interessant machen. So liegt z.B. die seit Ende 2008 stillgelegte Haltestelle Danziger Platz mitten in dem vom Umbau betroffenen Gelände. Diese Wiederbelebung des C-Tunnels könnte gleichzeitig zu einer besseren Anbindung des abseits gelegenen und abgewirtschafteten Hauptbahnhofs mit sich bringen und diesen wieder mehr in das Interesse der Pendler bringen.
Meiner Ansicht nach könnte die Erweiterung des Straßenbahnnetzes auch die, durch die Stadtstraße lang entstehenden Verkehrsbehinderungen erheblich mildern. Denn die Pendler mit dem Ziel Ludwigshafen bzw. Mannheim Innenstadt hätten die Möglichkeit statt mit dem Auto, mit den ÖPNV zum Arbeitsplatz zu gelangen. So könnte der VRN z.B. ein Kurzstreckenticket für Pendler einführen. „Vom P&R Parkplatz mit Bewachung zum Arbeitsplatz und zurück.“
Also was spricht eigentlich dagegen? Die Infrastruktur ist, wenn man mal von den Parkplätzen absieht, komplett vorhanden und müsste nur noch aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt werden!
Klar entstehen hier Kosten. Die Anlagen sind längst nicht mehr zeitgemäß und das benötigt zusätzliche Finanzmittel. Aber warum soll man nicht das beim Straßenbau eingesparte Geld in den ÖPNV investieren? Also in mehr Lebensqualität in der Stadt.
Ich denke, die Zeiten in denen das Auto das Fortbewegungsmittel Nummer eins war, sind vorbei!
Jetzt gilt es an die Zukunft zu denken, in diese zu investieren und nicht zu rechnen wie viele Autos 2025 über die Straßen fahren sondern ein Zeichen zu setzen und Mobilität ganzheitlich zu sehen. Also die Kombination zwischen Fahrrad, ÖPNV und Auto.
Es ist eine Chance und die sollte genutzt werden!
---------------------------------------------------- Antwort der Stadt Ludwigshafen (eingestellt durch die Moderation am 27.01.2014 um 11:40 Uhr):
Der Stadtbahntunnel der ehemaligen Linie 12 wird bei allen Varianten aufgegeben. Bei den Hochstraßenlösungen erfolgt dies bei der Umgestaltung des Umfeldes durch Änderungen der Erschließungsstraßen bzw. die neue mögliche Bebauung. Bei den Stadtstraßen muss die Haltestelle Danziger Platz schon beim Bau der Stadtstraße aufgegeben werden. Alternativ ist jedoch noch zu prüfen bzw. bei einer Entscheidung für die Stadtstraße zu untersuchen, ob eine schienengebundene ÖPNV-Verbindung, dann allerdings in oberirdischer Lage, zwischen Hauptbahnhof und Rathaus machbar bzw. hinsichtlich des Nutzerpotential sinnvoll ist. Im übrigen ist darauf zu verweisen, dass die Möglichkeiten zur Förderung des ÖPNV, auch während der Bauzeit, in einer aktuellen Untersuchung derzeit noch bearbeitet wird.