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Der Verkehr muss fließen…
Das hört und liest man oft bei der Diskussion. Wichtig ist dass der Verkehr während der Bauzeit fließt – auf anderen Wegen und mit anderer Mobilität. Das ist entscheidend, nicht ob wir später 3 Minuten mehr bis nach Mannheim benötigen.
Dafür muss die Stadt zusammen mit dem RNV ein Mobilitätskonzept Bauphase entwickeln - Verkehr vermeiden, umlenken, ÖPNV verstärken. Z. B. Taktzeiten der Straßenbahnen verdichten, längere Bahnen einsetzen, P+R Parkplätze für Umland-Pendler, etc..
Und wenn das geschehen ist stellt sich mir die Frage – wird es dann nach mindestens 8 Jahren Bauzeit wirklich noch dieses Verkehrsaufkommen geben?
Wo fließt denn derzeit mit einer Hochstraße der Verkehr morgens? Mit 70 über die Stadt hinwegfahren, nur um dann spätestens ab Nordkopf (Schumacher-Brücke) oder S-Bahnhof Mitte (Adenauer-Brücke) im Stau zu stehen. Auf Mannheimer Seite muss der Verkehrsfluss verbessert werden, sprich am Luisenring und hinter dem Schloss - es sollte ein Gesamtkonzept bei den derzeitigen Planungen mit Mannheim entwickelt werden.
Wo sind die konkrete Aussagen zur Einbindung des ÖPNV in die neue Straße. Was ist hier möglich und angedacht, Straßenbahn, Bus? Nicht nur an die Autos denken!
Kann die alte Straßenbahnlinie 12 (Tunnel) wirklich nicht reaktiviert werden – läge dann mit der Haltestelle Danziger Platz mitten in der City West. Nicht unnötiger Weise die Ein- und Ausfahrten (Friesenpark oder Gartenstraße) opfern und endgültige Fakten schaffen.
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Antwort der Stadt Ludwigshafen (eingestellt durch die Moderation am 27.01.2014 um 15:04 Uhr):
Der Stadtbahntunnel der ehemaligen Linie 12 wird bei allen Varianten aufgegeben. Bei den Hochstraßenlösungen erfolgt dies bei der Umgestaltung des Umfeldes durch Änderungen der Erschließungsstraßen bzw. die neue mögliche Bebauung. Bei den Stadtstraßen muss die Haltestelle Danziger Platz schon beim Bau der Stadtstraße aufgegeben werden. Alternativ ist jedoch noch zu prüfen bzw. bei einer Entscheidung für die Stadtstraße zu untersuchen, ob eine schienengebundene ÖPNV-Verbindung, dann allerdings in oberirdischer Lage, zwischen Hauptbahnhof und Rathaus machbar bzw. hinsichtlich des Nutzerpotential sinnvoll ist.
Im übrigen ist darauf zu verweisen, dass die Möglichkeiten zur Förderung des ÖPNV, auch während der Bauzeit, in einer aktuellen Untersuchung derzeit noch bearbeitet wird. Hier arbeiten der Verkehrsverbund, die Verkehrsunternehmen und die Stadt Ludwigshafen unter Federführung eines Fachbüros zur Erstellung eines Mobilitätskonzeptes eng zusammen. Die genannten möglichen Maßnahmen spielen dabei sicherlich eine wesentliche Rolle zur Bewältigung des Verkehrs während der Bauzeit.
Ob und wie sich der Kfz-Verkehr nach der Baustellenzeit darstellen wird, ist aufgrund der langen Realisierungszeiträume schwierig. Letztlich kann man hier nur auf den allgemeinen Verkehrsprognosen des Landes unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung und Kraftstoffpreise aufbauen. Es ist aber nicht auszuschließen, dass sich die Baustellenzeit nachhaltig auf das Verkehrsverhalten der Bevölkerung auswirkt.
#110
Wenn man Alt-OB Ludwigs etwa ein Jahr alten Aussagen Glauben schenkt, und ich tue dies, dann ging es den damaligen Entscheidern nie um eine "autogerechte Stadt". Das passt auch irgendwie nicht zur zeitgleichen Einrichtung von großen Fußgängerzonen in der Innenstadt.
Die "menschenwürdige Stadt" nannte man das damals wohl.
Er beschrieb in einem Vortrag das damalige Verkehrchaos der beginnenden Massenmotorisierung und chronische Staus im ganzen Stadtgebiet, auch aufgrund der ungünstigen Lage von Bahnanlagen quer durch die Stadt.
Leider hat man damals "Nägel mit Köpfen" gemacht, und sich für das damals modernste in der automobilen Verkehrsinfrastruktur entschieden, was für Geld zu haben war.
Es lagen leider noch keine Langzeiterfahrungen mit innerstädtischen Hochstraßen vor, sonst hätte man erkennen können, dass man schon damals mit normalen gut ausgebauten Straßen eine "menschenwürdige Stadt" bekommen hätte.