Entwicklungschancen

372 Kommentare

Raum für neue Stadtideen? Neben den reinen Bau- und Unterhaltungskosten spielt in den Planungen eine große Rolle, wie der städtische Raum im Umfeld der Straße neu gestaltet und vor allem genutzt wird. Abhängig davon, welche Variante verwirklicht werden soll, können im Umfeld der neuen Hoch- oder Stadtstraße neue Gebäude entstehen, sowohl für Wohnraum als auch Büros. Entscheidend dabei ist, ob das entstehende Umfeld attraktive Flächen für mögliche Investoren bietet und damit potentiell neue Wohnungen und Arbeitsplätze in Ludwigshafen entstehen. Auch für die angrenzenden Stadtteile und ihre Entwicklung ist die Frage der Straßengestaltung ebenfalls von Bedeutung: Liegen Sie an einer Hochstraße an oder grenzen Sie an eine Stadtstraße?
Ähnlich wie die Frage nach dem Raumgefühl, ist diese insbesondere eine Frage zur Entwicklungsrichtung der Stadt : Wie sehen die Ludwigshafenerinnen und Ludwigshafener ihre eigene Stadt und welche Chancen für die Entwicklung ihrer Stadt möchten sie genutzt sehen?

Wie sich die Stadtstraße in das bestehende Quartier einfügt und welche Chancen sich für die Entwicklung des Gebietes dadurch ergeben, wurde im Zuge der Bürgerbeteiligung 2014 sehr intensiv diskutiert. So wurde aus dem Blickwinkel der „Entwicklungschancen“ ebenso diskutiert wie unter den Blickwinkeln „Raumgefühl“, „Nachbarn“ und „Umwelt“. Diese Sichten sind daher zusammengeführt.


Arbeitsaufträge an die Stadtverwaltung

In der Bürgerbeteiligung wurde argumentiert:

„Bei der Entscheidung zugunsten der Stadtstraße wurde der Blickwinkel Entwicklungschancen als sehr wichtig für die Gesamtentscheidung angesehen. Hier wurde häufig der Nutzungsmix von Wohnraum, Gewerbe- und Grünflächen thematisiert. Ein weiterer Schwerpunkt in den Beiträgen war die Auseinandersetzung mit den räumlichen Verbindungen: Hier wurde, insbesondere mit Blick auf die lange Stadtstraßenvariante, die Hoffnung auf ein Zusammenwachsen der Stadtteile mehrfach geäußert" (Ludwigshafen diskutiert: „Abriss der Hochstrasse Nord ... und was kommt danach?).

Der Stadtrat erteilte folgende Arbeitsaufträge an die Verwaltung:

„Die Anbindung und Verbindung zwischen der nördlichen und südlichen Innenstadt wird nochmals unter jedem Aspekt umfassend geprüft.“

„Die Ausgestaltung der Grünachse zwischen Friedenspark und Rhein soll in einem strukturierten Verfahren unter Einbindung von regionalen Planern erarbeitet werden.“ Lesen Sie den gemeinsamen Antrag der SPD und CDU Fraktion zu City West/Erneuerung der Hochstraße Nord und lesen Sie hier die Anträge zur Stadtratssitzung vom 24.03.2014.



Vorschlag der Stadtverwaltung

Auf Grundlage der vorangegangenen Beschlüsse und Hinweise hat die Stadtverwaltung einen Aufgabenkatalog entwickelt und drei Planungsbüros zur Bearbeitung vorgelegt. Deren Aufgabe ist es, Ideen und Vorschläge zu entwickeln, wie öffentliche Plätze und Quartiere beispielsweise durch Bepflanzungen aufgewertet und miteinander verknüpft und wo verbindende Grünzüge angelegt werden könnten. Die Büros sind: Agence Ter Landschaftsarchitekten aus Karlsruhe, GTL Landschaftsarchitekten aus Kassel sowie Olschewski LandschaftsArchitekten aus Ludwigshafen gemeinsam mit Valentien + Valentien Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, München. Wissenschaftlich begleitet wird die Stadtverwaltung von Prof. Rolo Fütterer von der Hochschule Kaiserslautern.

Diese Aufgabenstellung möchte die Stadtverwaltung jetzt offenlegen und Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeiten geben, sich damit vertraut zu machen und Verständnisfragen zu stellen. In den kommenden Wochen werden die Büros ihre Ideen weiter ausarbeiten. Im Mai lädt die Stadtverwaltung erneut zu einem intensiven Bürgerdialog ein, um die dann entwickelten Planungsideen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu erörtern.

Der Aufgabenkatalog beinhaltet sehr genaue Fragestellungen. Dabei sind die Büros gefordert, konkretere Aussagen zu folgenden Punkten zu machen, diese sozusagen unter die Lupe zu nehmen:.



  • Wie kann der Friedenspark erweitert und mit der geplanten Wohnbebauung verknüpft werden – gestalterisch als auch funktional? Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Abschirmung und Überquerung der sogenannten BASF-Bahn.
  • Wie können Friedenspark, Hemshof und die Innenstadt im Mündungsbereich der Bürgermeister-Grünzweig-Straße mit guter Fuß- und Fahrradwegeanbindung in Richtung Danziger Platz und Berliner Straße klar und sicher miteinander verknüpft werden? Wie kann der Europaplatz mit der Innenstadt verbunden werden und wie kann eine Grünzone entlang der Jaegerstraße in Verbindung mit der Wohnbebauung geschaffen werden? Hierbei sollen auch der Straßenquerschnitt, die Struktur und Gestaltungselemente der geplanten Stadtstraße mitbetrachtet werden.
  • Wie können die Prinzregentenstraße und das Rathaus-Center stärker miteinander verbunden werden als Fortsetzung der Verbindung in den Hemshof? Könnte man sich eine stärkere Definition des Carl-Wurster-Platzes durch Baukörper oder Grünelemente denken?
  • Wie können die Stadtstraße und der Ludwigsplatz zum Rhein unter Berücksichtigung der Eingangssituation der Rhein-Galerie verknüpft werden? Wie kann die Rheinpromenade als Grünverbindung entlang des Rheins Richtung Hemshof fortgeführt werden? Wie können Brachen genutzt werden? Wie kann die Grünplanung mit einer Erweiterung des Stadtumbaugebietes einhergehen?



Fortschreibung des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes

Zum Hintergrund: Bereits in der Vergangenheit war es ein Ziel der Stadtentwicklung, durch Grünflächen eine attraktivere Verbindung zwischen dem Friedenspark und dem Rhein zu schaffen. Mit den Planungen für „City West“ ergibt sich nun konkret die Möglichkeit, gemeinsam diese Ideen zur Grünplanung aufzunehmen und umzusetzen. Auch in der derzeit gültigen Flächennutzungsplanung wird eine stärkere Anbindung der Innenstadt an den Rhein und der übergeordneten Freiräume gefordert, da es zu wenig Grünflächen für die im so genannten Stadtumbaugebiet lebenden und arbeitenden Menschen gibt. Mit dem Zollhofhafen und der neuen Rheinpromenade wurden in der Vergangenheit bereits deutliche Verbesserungen verwirklicht. Die nun zu entwickelnde Stadt- und Grünplanung soll zugleich ein erster Schritt zur Fortschreibung des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes aus dem Jahr 2006 sowie einer Anpassung des Stadtumbaugebiets sein. Daher wird die Entwicklung des Grünkonzeptes im Rahmen des Stadtumbaus vom Land Rheinland-Pfalz gefördert. Bei der Entwicklung der Grünkonzeption haben die Büros auch die Freiheit, die mit der Stadtstraße einhergehenden städtebaulichen Entwürfe zu überprüfen und in begründeten Fällen fortzuentwickeln.



Mehr zu dieser Variante erfahren
Hochstraße neu

Der Wiederaufbau einer Hochstraße bietet der Stadt Ludwigshafen in Bezug auf die Entwicklungschancen keine neuen Möglichkeiten. Beim Neubau einer Hochstraße, auch wenn sie im Bereich der Rampen insgesamt schlanker gestaltet wird, bleibt es also dabei, dass aufgrund ihrer innerstädtischen Lage wertvolle Flächen nicht optimal genutzt werden können, da sie unter oder direkt neben einer Brücke liegen. Wie die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte zudem zeigt, waren solche Restflächen baulich kaum nutzbar und deshalb für Investoren wenig interessant. Dadurch können aus immobilienwirtschaftlicher Sicht keine Vermögenswerte geschaffen werden. Zudem müssen die Flächen, um sie interesssant für private Investoren zu machen, erschlossen und mit dem bestehenden Verkehrsnetz verbunden werden. Auch für die angrenzenden Stadtquartiere wie West, Hemshof oder Mitte bleibt nach langer Bauzeit alles beim Alten. Das Brückenbaubauwerk mit seinen vielen Pfeilern schränkt Blick- und Wegebeziehungen, etwa zum Rhein oder zu gegenüberliegenden Quartieren, ein.

Entwicklungschancen
Quelle: Vorstellung der Planungsergebnisse am 20.01.2014 (PDF, 24,2 MB)



Mehr zu dieser Variante erfahren
Hochstraße versetzt

Die Entwicklungschancen bei der „Hochstraße versetzt“ sind noch geringer als bei der „Hochstraße neu“, da wiederum eine Stadtautobahn über die Innenstadt führt und diese räumlich trennt. Durch Versetzen der Straßenführung nach Süden rückt diese weiter ins Zentrum auf Höhe des Messplatzes bzw. des Parkplatzes Jaegerstraße. Beim Neubau einer leicht südlich versetzten Hochstraße, auch wenn sie im Bereich der Rampen insgesamt schlanker gestaltet wird, können aufgrund ihrer innerstädtischen Lage wertvolle Flächen nicht optimal genutzt werden, da sie unter oder direkt neben einer Brücke liegen. Dadurch können aus immobilienwirtschaftlicher Sicht keine Vermögenswerte geschaffen werden. Für Investoren sind diese Flächen kaum interessant.
Auch für die angrenzenden Stadtquartiere wie West, Hemshof oder Mitte bleibt nach gut achtjähriger Bauzeit alles beim Alten. Das Brückenbauwerk mit seinen vielen Pfeilern schränkt Blick- und Wegebeziehungen, etwa zum Rhein oder zu gegenüberliegenden Quartieren, ein. Die Chance, Raum für neue Stadtideen zu schaffen und neue innerstädtische Räume zu schaffen, auf denen beispielsweise Büros oder Wohnungen entstehen, ist hier äußerst gering oder nicht gegeben. Teile der bestehenden Erschließungsanlagen müssen umgebaut werden, um die tiefer liegenden Fuß- und Radwege auf die Ebenen der Straßen wie der Pasadena- und Sumgaitalle und der Heinigstraße zu bringen.

Entwicklungschancen
Quelle: Vorstellung der Planungsergebnisse am 20.01.2014 (PDF, 24,2 MB)



Mehr zu dieser Variante erfahren
Stadtstraße kurz

Als großzügig angelegte Stadtstraße mit breiten Seitenräumen und Baumreihen wird diese Variante im Hinblick auf Entwicklungschancen planerisch als deutliche Verbesserung im Gegensatz zur jetzigen Situation angesehen. Zwischen Rathaus-Center und Lorientallee entsteht ein neues Stadtquartier mit vielen Möglichkeiten für die Innenstadt, den Hemshof und den Friedenspark. In diesem neuen Stadtquartier wird Platz geschaffen für Wohnungen und Büros. Gute Chancen, dann vorhandene Flächen zu vermarkten, bestehen in erster Linie bei den ebenerdigen Straßenvarianten.
Im Vergleich mit der „Stadtstraße lang“ bleibt trotz Verschlankung der Rampen bei der „Stadtstraße kurz“ der große Brückenkopf erhalten. Wegen der Auffahrten zur Kurt-Schumacher-Brücke und vor allem der Höhenlage des Parkdecks des Rathaus-Centers kann die neue Stadtstraße daher nicht mit der Rheinuferstraße verknüpft werden. Im Westteil der Straße erfolgt die Querung der Bahn wieder in Hochlage.

Entwicklungschancen
Quelle: Vorstellung der Planungsergebnisse am 20.01.2014 (PDF, 24,2 MB)



Mehr zu dieser Variante erfahren
Stadtstraße lang

Die „Stadtstraße lang“ ist wie ihre kürzere Variante großzügig angelegt mit breiten Seitenräumen und Baumreihen. Durch die neu geführten Auf- und Abfahrten zur Kurt-Schumacher-Brücke entstehen an der 860 Meter langen Stadtstraße zusätzlich attraktive Flächen für neue Gebäude – direkt gegenüber dem Rathaus-Center. Immobilienwirtschaftlich ist dies ein positiver Effekt.
Wie bei der kurzen Variante entsteht zwischen Rathaus-Center und Lorientallee ein neues Stadtquartier mit Wohnungen und Büros. Gute Chancen, dann vorhandene Flächen zu vermarkten, bestehen in erster Linie bei den ebenerdigen Straßenvarianten. Zudem entstehen bei der langen Planungsvariante neue attraktive Flächen unmittelbar nördlich des Rathauses. Der große Gewinn: neue Möglichkeiten für innerstädtischen Wohnen und Arbeiten am Friedenspark und der City.
Insbesondere für die Bewohnerinnen und Bewohner entlang der Dessauer Straße zeigen sich durch die neue Ausformung des Brückenkopfs positive Auswirkungen: Der Blick vom Hemshof in Richtung Rhein wird wieder frei. Auch ergeben sich für Fußgängerinnen und Fußgänger und Radfahrerinnen und Radfahrer aus dem Stadtteil Hemshof neue Möglichkeiten, die Rheinuferstraße ebenerdig zu überqueren und zukünftig über das Zollhofgelände zur Rheinpromenade entlang der Rhein-Galerie bis zur Parkinsel zu gehen.

Entwicklungschancen
Quelle: Vorstellung der Planungsergebnisse am 20.01.2014 (PDF, 24,2 MB)



Mehr zu dieser Variante erfahren
weiterentwickelte Stadtstraße

Die "Stadtstraße“ präsentiert sich in Anknüpfung an die „Stadtstraße lang“ als ebenerdige, großzügig angelegte Straße mit breiten Seitenräumen und Baumreihen. Die Flächen entlang der neuen Straße haben aufgrund ihrer attraktiven innerstädtischen Lage gute Vermarktungschancen. Insgesamt ergeben sich hohe Potenziale für das Wohnen und Arbeiten in der Stadt. Zudem bietet die neue Ausrichtung des Rathaus-Centers vor dem Hintergrund einer sich zunehmend verändernden Einzelhandelslandschaft in den kommenden zehn Jahren Chancen für die Innenstadt.

Durch die Neuordnung am Nordbrückenkopf, verbunden mit der Reduzierung von Auf- und Abfahrtsrampen, entstehen nun erstmals zusammenhängende (Bau-)Flächen östlich der Dessauer Straße zwischen Hemshof und den heutigen Auffahrten zur Kurt-Schumacher-Brücke. Zudem können durch die Verlegung der Straßenbahntrassen auch Flächen, die unmittelbar an das Rathauscenter angrenzen, für bauliche Zwecke genutzt werden. Während der Bauzeit sind hier Parkplätze vorstellbar, danach könnte z.B. auch ein Parkhaus gebaut werden.

Insgesamt führt die neue Straßenplanung nicht nur zu Bauflächengewinnen, sondern auch zu stadträumlichen Verbesserungen wie beispielsweise durch die nun mögliche beidseitige Bebauung der Dessauer Straße oder durch die Möglichkeit, den Rathausplatz und den Ludwigsplatz räumlich besser zu fassen. Um die Aufenthaltsqualität zu verbessern, sind in diesem Bereich auch Grünflächen geplant.



Mehr zu dieser Variante erfahren

Diskussion zu: Wie wichtig ist Ihnen das Thema Entwicklungschancen in der Diskussion? Wie beurteilen Sie die Varianten im Hinblick auf die Entwicklungschancen?

Die Hochstraße fordert extrem viel Raum. Der Platz unter der Brücke kann nicht genutzt werden und auch das Bauen eines Büro- oder Wohngebäudes neben die Brücke ist nicht attraktiver, als neben eine Stadtstraße. Dafür ist der Raum unter der Brücke ein Angstraum in dem sich die Bürger in der Nacht nur mit Unbehagen bewegen. Unter der Hochstraße sieht es genau so schäbig aus, wie unter jeder anderen Brücke. Wer würde schon unter einer Autobahnbrücke investieren wollen? Wer dort leben? Daher jetzt runter kommen!

Keine Frage, die animierte Version der Stadtstraße sieht toll aus, eine repräsentative Prachtstraße, die fast schon an eine Großstadt erinnert und allemal attraktiver zu sein scheint, als die derzeitige Hochstraße. Was man aber nicht außer Acht lassen darf ist die Tatsache, dass das Verkehrsaufkommen zwischen der Kurt-Schumacher-Brücke und der A650 doch wesentlich höher ist, als beispielsweise auf der Mannheimer Kunststraße. Auch wenn die Verantwortlichen behaupten, dass eine Stadtstraße dieses Aufkommen bewältigen kann (das mag ja stimmen), wer möchte da wohnen oder arbeiten? Wer einmal ein Büro in der Heinigstraße hatte weiß, wie stark die Belastung an Lärm und Abgasen schon an einer "weniger befahrenen Straße" ist. Ich möchte dort nicht entlang flanieren, oder gar im Straßencafé sitzen, da ist mir die Feinstaubbelastung zu hoch....vor allem wenn die Ampeln auf "Rot" stehen, um den Verkehr vom Hemshof in die Stadtmitte durchzulassen ..... Gibt es überhaupt genügend Investoren, die dort ihre Büro- oder Geschäftshäuser errichten würden? Warum sollten Geschäfte, die in der Innenstadt aussterben an einer Stadtstraße - also quasi direkt an der Autobahn - besser laufen? Ein Pendler, der von Mannheim schnell wieder zurück nach DÜW will, wird dort sicher nicht anhalten, allein schon wegen mangelnder Parkplätze. Luwigshafen ist - zumindest im Stadtkern - leider keine schöne Stadt, dazu fehlt es leider an umsichtiger Planung wie auch an historischer Bausubstanz. Aber Ludwigshafen ist wegen seiner Lage eine äußerst viel "befahrene" Stadt - dieses Problem muss gelöst werden - und ich glaube nicht, dass eine Stadtstraße hier die optimale Lösung ist.
P.S. Eine viel befahrene Stradtstraße trennt übrigens die einzelnen Stadtteile genauso voneinander ab, wie es die Hochstraße tut - nur unter der Hochstraße kann man einfacher durchfahren .. ;-)

Keine Frage, die animierte Version der Stadtstraße sieht toll aus, eine repräsentative Prachtstraße, die fast schon an eine Großstadt erinnert und allemal attraktiver zu sein scheint, als die derzeitige Hochstraße. Was man aber nicht außer Acht lassen darf ist die Tatsache, dass das Verkehrsaufkommen zwischen der Kurt-Schumacher-Brücke und der A650 doch wesentlich höher ist, als beispielsweise auf der Mannheimer Kunststraße. Auch wenn die Verantwortlichen behaupten, dass eine Stadtstraße dieses Aufkommen bewältigen kann (das mag ja stimmen), wer möchte da wohnen oder arbeiten? Wer einmal ein Büro in der Heinigstraße hatte weiß, wie stark die Belastung an Lärm und Abgasen schon an einer "weniger befahrenen Straße" ist. Ich möchte dort nicht entlang flanieren, oder gar im Straßencafé sitzen, da ist mir die Feinstaubbelastung zu hoch....vor allem wenn die Ampeln auf "Rot" stehen, um den Verkehr vom Hemshof in die Stadtmitte durchzulassen ..... Gibt es überhaupt genügend Investoren, die dort ihre Büro- oder Geschäftshäuser errichten würden? Warum sollten Geschäfte, die in der Innenstadt aussterben an einer Stadtstraße - also quasi direkt an der Autobahn - besser laufen? Ein Pendler, der von Mannheim schnell wieder zurück nach DÜW will, wird dort sicher nicht anhalten, allein schon wegen mangelnder Parkplätze. Luwigshafen ist - zumindest im Stadtkern - leider keine schöne Stadt, dazu fehlt es leider an umsichtiger Planung wie auch an historischer Bausubstanz. Aber Ludwigshafen ist wegen seiner Lage eine äußerst viel "befahrene" Stadt - dieses Problem muss gelöst werden - und ich glaube nicht, dass eine Stadtstraße hier die optimale Lösung ist.
P.S. Eine viel befahrene Stradtstraße trennt übrigens die einzelnen Stadtteile genauso voneinander ab, wie es die Hochstraße tut - nur unter der Hochstraße kann man einfacher durchfahren .. ;-)

Viele Ludwigshafener und vor allem Nichtludwigshafener sagen, dass die Stadt häßlich ist. Jetzt bietet sich die Gelegenheit, eine Häßlichkeit zu beseitigen. Natürlich wird wieder eine Straße gebaut und keine Grünanlgen. Mit der neuen Straße können endlich tote und häßliche Ecken im Stadtbild aufgewertet und belebt werden. Die Visionen sind wichtig. So etwas kann sehr gut funktionieren. Allen Zweiflern rate ich einen Spaziergang am Rheinufer Süd und auf der Parkinsel. Dort gab es auch unendlich viele Schlechtredner....

ich glaube, dass die Stradtstraße lang ein weiterer, mutiger Schritt wäre, das Stadtbild und das Leben (in) der Stadt zunkunftsfähig zu gestalten. Hochstraßen halte ich nicht mehr für zeitgemäß. Der Blick in Metropolen zeigt, dass auch breite, stark befahrene Straßen (zB Paseo Castellano in Madrid) sich gut in ein Stadtbild einfügen können.
Unklar ist mir bei der Variante noch, wo die verlorenen Parkmöglichkeiten ersetzt werden können (wenn das Rathauscenterparkhaus verkleinert wird und Parkplatz Jägerstraße und alter Messplatz bebaut würden). Ob das Rathauscenter dann einen Anbau bräuchte, würde ich bezweifeln. An der Stadtstraße könnten Ladengeschäfte entstehen, Leerstände in Bismarck- und Ludwigsstraße "aufgefüllt" werden.
Wenn man das Rathauscenter Richtung Hemshof baulich verändert, könnte man auf der anderen Gebäudeseite überlegen, wie man das Center Richtung Bismarckstraße öffnet und attraktiver gestaltet. Der Rathausplatz lädt mE zur Zeit nicht ein, weiter in die Fußgängerzone zu gehen.

... die letzten Kommentare zeigen: es bieten sich Entwicklungschancen, die ich als Bürger von meinem Stadtvorstand wahrgenommen wissen möchte. Es wird keinen Weg an der Stadtstraße vorbeiführen, doch ist damit erst mal der Grundstein gelegt. Der Beteiligungsprozess muss stetig fortgeführt werden. Transparenz bei Grundstücksentwicklung, Entscheidungen der Stadtplanung, Festlegung von Bauabschnitten und Auswahl von Investoren.

Die Stadt, somit ausdrücklich die Verantwortlichen um Eva Lohse, setzen in dem Beteiligungsprozess Maßstäbe (Beteiligung in einem vertretbaren Rahmen) und können sich bei einem Erfolg (natürlich auch Misserfolg) in den Geschichtsbüchern wiederfinden. Hierfür wünsche ich viel Geschick.

Ich dachte eigentlich, bis heute Morgen, auf jeden fall wieder eine Hochstraße. Aber habe mich durch die Filme eines Besseren belehren lassen. Anfangs war ich doch etwas skeptisch, da ich Pendler von Lu Gartenstadt (Bruchwiesenstr) nach Mannheim bin und bei der Straßen Variante nur Staus vor Augen habe. Aber verkehrstechnisch und vor allem Optisch finde ich inzwischen die Lange Straßen Variante um Welten besser. Zudem ist es auch eine Chance für Ludwigshafen sich zu Zeigen und nicht nur von Auswärtigen mit Tempo 70 im vorbei Rassen gesehen zu werden und die vielen Hässlichen dunklen stellen währen endlich verschwunden. Eine lebendige Stadt sollte nicht unter einer Hochstraße im Dunkeln verschwinden. Nu ein Problem geht mir nicht aus dem Kopf. Eine so breite Hauptverkehrsstraße Quer durch die Stadt ist ein gewissen Sicherheitsrisiko für Kinder und Ihren Schulweg, die bisher teilweise ziemlich verkehrsberuhigt, unter der Hochstraße, zur Schule konnten, müssen jetzt eventuell Täglich über diese Straße und dass morgens in der Rushhour. Da währen doch vielleicht ein oder max. 2 Rad- und Fusgängerbrücken sehr hilfreich. Hoffe auch nur dass die Straßen Variante den Verkehrsbelastungen standhalten kann, die an sie gestellt wird, aber laut Video denke ich dass dies zu schaffen sein könnte. Aber mal ganz im ernst, die Hochstraße war sehr gut für den Durchgangsverkehr aber ein Grauen für Ludwigshafen und sein Stadtbild. Jetzt muss nur noch die bisherige Hochstraße bis 2018 bzw. bis zum fertigstellen der Alternative halten !!!
--
Kommentar der Moderation
Hallo Bjoern-Lu,
wir haben Ihren Hinweis auf die Verkehrssicherheit der Schulwege an die Verwaltung weitergeleitet. Sie werden in Kürze eine Antwort dazu erhalten.
Viele Grüße
Digo Chakraverty
(Moderation)

----
Antwort der Stadt Ludwigshafen (eingestellt durch die Moderation am 23.01.2014 um 17:10Uhr):

Im Rahmen von Schulwegplänen gelten Wege mit signalgeregelten Fußgängerquerungen als ausreichend sicher. Auch schon heute müssen Schüler mehrspurige Hauptverkehrsstraßen queren, um die Schule zu erreichen. Zu nennen sind hier beispielsweise die Saarlandstraße oder die Heinigstraße, ohne dass hier größere Probleme bekannt sind.. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die vorgesehenen Fußgängerquerungen der Stadtstraße auch von Schülern sicher genutzt werden können. Ferner ist die Hochstraße heute die Grenze zwischen zwei Grundschulbezirken, für Grundschüler besteht also in der Regel keine Notwendigkeit, die Stadtstraße zu queren.

Zum Thema Fußgängerbrücken zeigen die Erfahrungen grundsätzlich, dass diese bei Fußgängern wenig akzeptiert werden, wenn es alternative ebenerdige Querungen in der Nähe gibt. Es sei hier an die ehemalige Fußgängerbrücke vom Parkhaus Zollhof zur Ludwigstraße über die Zollhofstraße erinnert. Trotz der Brücke wurde lieber die Straße, sogar ohne gesicherten Übergang, genutzt. Nach dem zwischenzeitlichen Abriss der Fußgängerbrücke wurde diese nicht wirklich vermisst.

Zudem müssen Fußgängerbrücken Anforderungen an die Barrierefreiheit (Rampen, Aufzug) erfüllen, sodass ein zusätzlicher Aufwand betrieben werden muss und auch im Falle von Rampen erhebliche Flächen benötigt werden. Auch Kosten für den Bau und auch Unterhalt sind zu beachten. Es ist aber nicht auszuschließen, dass im Zusammenhang mit der städtebaulichen Entwicklung als Verbindung z.B. zwischen zwei gegenüber liegenden Gebäuden eine Brücke entstehen könnte. Grundsätzlich wird aber die Notwendigkeit von Fußgängerbrücken fachlich nicht gesehen.

Ich denke Ludwigshafen hat Jahrelang die Fehler in der Hochstraße erkennen müssen. Für die Stadt selber ist es doch sicherlich besser, Freiflächen neu nutzen zu können um neue Firmen nach Ludwigshafen zu bekommen. Nur wenn die Stadt ausbaufähig bleibt, ist Sie wieder attraktiv.
Ich bin schon für eine Stadtstraße - egal ob kurz oder lang, wei eine ebenerdige Straße auch weniger laufende Kosten produziert und doch auch besser für die Anwohner ist.
Ludwigshafen muss den Wandel der zeit mitmachen und versuchen sich ins bessere Licht zu rücken.
Es ist ja jetzt schon Schade wie die Innenstadt zu Billigläden mutiert und die Bürger sich unwohl damit fühlen.
Wir brauchen neue Impulse um weiterhin Interessant zu sein und nicht alles ins Umland geht.

Ob Walzmühle oder Rheingalerie - die Entwicklungschancen kann keiner ganz voraussehen, aber die Menschen an LU vorbeischleusen kann keine Entwicklungschance sein. Lu scheint Neuland bei diesem Modell zurück zugewinnen. Ähnliches haben doch andere Großstädte schon vorgemacht...da sollte LU sich nicht dem Diktat des schnellen Verkehrs unterordnen. Anbindung eines schnellen öffentlichen Verkehrs aber bitte berücksichtigen.

Mit der Hochstraße hat sich Ludwigshafen damals ins eigene Bein geschossen. Anstatt Freiraum für Möglichkeiten zu schaffen, hat man sich mit dem Bau auch die weiteren Entwicklungschancen verbaut.
Mit der Stadtstraße würde LU endlich wieder Luft bekommen und die Chance nutzen, mehr aus sich zu machen.

Wenn die Stadtstrasse lang kommen sollte, wie steht dann der Abriss des Centers aus? Soll der Jägerparklatz dann von der Höhe her angepasst werden damit hier das Center erweitert werden kann?

Kommt man aus dem Hemshof (Prinzregentenstrasse) überhaupt noch in das Rathauscenter hinein?

Wie soll der Zukünftige Warenhof vom Rathaus aussehen?



----
Antwort der Stadt Ludwigshafen (eingestellt durch die Moderation am 23.01.2014 um 16:35Uhr):

Bei der Variante Stadtstraße lang wird nach derzeitigem Planungsstand der nördliche Teil des Rathauscenters etwa in Flucht der nördlichen Außenfassade des Parkhauses abgerissen und für die Einkaufsmall ein neuer großzügiger Ein-/Ausgangsbereich nach Norden geschaffen. In Höhe dieses neuen Ausgangs des Rathauscenters ist eine ebenerdige Querungsmöglichkeit der Stadtstraße mit einer Fußgängerampel vorgesehen und damit die Verbindung zur Prinzregentenstraße sichergestellt.
Der derzeit von der Haveringallee zufahrbare Warenhof des Rathauses bleibt bei dieser Straßenvariante prinzipiell erhalten. Er wird allerdings überdeckelt (um die Stadtstraße darüber hinweg führen zu können) und eine neue Zufahrtsrampe von der Jägerstraße aus Richtung Süden erhalten.
Zur Schaffung von Ersatzflächen für die durch den Teilabriss wegfallenden Geschäftsbereiche kommt prinzipiell auch eine Erweiterung des Rathauscenters in Richtung Jägerparkplatz in Betracht. Konkrete Pläne gibt es dafür jedoch noch nicht und ob dann das Geländeniveau angepasst wird oder z.B. die tiefen Bereiche als Kellergeschoss genutzt werden, kann erst in einer späteren Planungsphase entschieden werden.

Eine Hochstraßenlösung erscheint mir nur für diejenigen interessant, die möglichst schnell durch Ludwigshafen hindurch wollen. Alle die sich für den Weg selbst interessieren oder in der Stadt wohnen oder dort hin wollen werden die Variante Stadtstraße bevorzugen.
Menschen fühlen sich unter den Hochstraßen, in Unterführungen, an der Haltestelle Kaufhof usw. nicht wohl. Ich denke es wird eine ganz neue Erfahrung werden, wenn an der selben Stelle an der unsere Hochstraße stand plötzlich nichts außer Licht und Luft den Blick auf die umliegenden Gebäude verstellt.
Ich hab erlebt wie das Teil gebaut wurde (Bauj. 1964) ... sagt tschüß zu dem Teil.

Die Chancen für die städtebauliche Entwicklung bei einer Stadtstraße sind ungemein groß. Endlich haben wir die Chance über diesen Schandfleck zu diskutieren und Auswege zu finden. Die Entscheidung wird die nächsten Dekaden über das Stadtbild entscheiden!

Die Animation der Stadtstraße sieht schon geil aus, vor allem in der langen Variante. Man nehme nur den Europaplatz, jetzt total im toten Winkel gelegen, wie ja LU überhaupt die Hauptstadt der toten Plätze ist, weil so vieles zusammenhanglos nebeneinanderliegt. Und jetzt könnte hier, wo momentan gähnende Leere ist, tatsächlich so etwas wie städtisches Leben entstehen. Keine Ahnung, ob das wirklich funktioniert, aber es ist eine Chance. Bei den Hochstraßen-Varianten weiß man, was man hat und es bleibt bestenfalls alles, wie es ist. An der Stadtstraße kann tatsächlich etwas neues entstehen. Getreu dem Motto Wenn-schon-Denn-schgon würde ich dann gleich für die lange Variante plädieren. Und wenn dass dann tatsächlich auch noch am günstigsten ist, kann es doch eigentlich keine andere Entscheidung geben, oder?

Wer soll an der Stadtstrasse wohnen? Oder noch mehr Geschäftsräume und Büros die dann leerstehen? Die Stadtzentren wie wir sie von früher kennen, mit vielen Fachgeschäften und Kaufhäusern, verschwinden langfristig. In LU sieht man das ja überdeutlich und auch in MA macht es sich schon bemerkbar, wenn auch noch nicht so stark, da MA viel größer ist und auch ein größeres Einzugsgebiet hat. Von 5 Kaufhäusern vor ein paar Jahren z.B. hat nur der Kaufhof bis heute überlebt. Das Kaufverhalten hat sich verändert, Onlineshops wie Amazon, Ebay, o.ä. machen Rekordumsätze, ebenso die Zentren auf der grünen Wiese - diese Käufer fehlen den Innenstädten ganz einfach. Handel ist Wandel!

Wer soll an der Stadtstrasse wohnen? Oder noch mehr Geschäftsräume und Büros die dann leerstehen? Die Stadtzentren wie wir sie von früher kennen, mit vielen Fachgeschäften und Kaufhäusern, verschwinden langfristig. In LU sieht man das ja überdeutlich und auch in MA macht es sich schon bemerkbar, wenn auch noch nicht so stark, da MA viel größer ist und auch ein größeres Einzugsgebiet hat. Von 5 Kaufhäusern vor ein paar Jahren z.B. hat nur der Kaufhof bis heute überlebt. Das Kaufverhalten hat sich verändert, Onlineshops wie Amazon, Ebay, o.ä. machen Rekordumsätze, ebenso die Zentren auf der grünen Wiese - diese Käufer fehlen den Innenstädten ganz einfach. Handel ist Wandel!

Also so wie ich das herauslese, hat diese Variante eigentlich nur den zeitlichen Vorteil. Allerdings würde dadurch im Vergleich zum Status quo nur noch mehr nicht nutzbare Brachlandschaft entstehen.

Ludwigshafen wird stets als hässliche Stadt empfunden. Dazu trägt unter anderem auch die Hochstraße bei. Nachdem ich alle Aspekte gelesen habe, sehe ich die besten Entwicklungschancen für die Stadt und für das Lebensgefühl der Bewohner in einer Stadtstraße. Aufgrund der geringsten Kosten (auch Folgekosten) und der anscheinend besseren Lösung für eine ebene Anbindung an die Rheinuferstraße würde ich die lange Stadtstraße bevorzugen. Vielleicht können mehr Grünflächen das Stadtbild etwas aufpeppen.

wer das Rheinufer Süd vor 10 Jahren noch kannte wird die unübersehbaren Verbesserungen gut auf die Stadtstraßenlösung übertragen können.

Die beiden "in LU ist doch eh alles s******"-Vorredner gehören eigentlich ignoriert, da sie zur Sache eigentlich überhaupt nichts beitragen.
Dennoch: ich begrüße es, dass Alternativlösungen zur Hochstraße geprüft werden. Stillstand in den betroffenen Teilen der Stadt haben wir seit Jahrzehnten; dass die Bauten stadtentwicklungstechnisch ein Verbrechen waren, sieht man doch auf den ersten Blick wenn man unter der Hochstraße durchläuft oder an ihr entlang. Und der Vergleich zur Rheingalerie hinkt komplett, wer redet hier von einem Geschäftszentrum mit Einkaufstraßen?
Wenn man ebenerdige Straßen realisiert, es passiert aber dennoch nichts bzw. die Brachen bleiben, so hat man es wenigstens versucht. Riskiert man diesbezüglich nichts, ist das Ergebnis von vorne herein klar. Da können meine Vorposter natürlich weiterhin nach Herzenlust posten, wie schlimm alles ist.
Straße runter! Im schlimmsten Fall bleiben die Brachen, aber man spart (Folge-)Kosten.

Seiten