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Ludwigshafen muss raus aus der Teilung!
Ludwigshafen leidet darunter, dass die Hochstraßen die Stadt zerteilen. Das macht es schwer, von einem Teil in einen anderen zu kommen. Die Flächen neben den Hochstraßen sind verwaist und ohne jegliches Leben. Das gibt der Stadt teilweise etwas Geisterhaftes. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich die Stadt durch eine Stadtstraße zu einer freundlicheren und lebenswerteren Stadt wandeln würde.
#91 Es gibt überall Wohn- und Geschäftsraum an stark befahrenen Straßen. Sogar in Ludwigshafen, also frage ich mich, was an der geplanten Stadtstraße so exklusiv anders ist im Vergleich zu zahllosen anderen ebenerdigen Stadtstraßen in hunderten anderen deutschen Städten, dass dort niemand irgendwas bauen will?
Wo sind denn die Wohnungen mit den geringeren Mieten an der bestehenden Hochstraße? Wenn das so attraktiv wäre, müsste die Hochstraße dann nicht gesäumt von Wohnhäusern sein?
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Antwort der Stadt Ludwigshafen (eingestellt durch die Moderation am 28.01. um 11.10 Uhr): Um die grundsätzlichen Unterschiede zwischen den Straßenvarianten im Hinblick auf Ihre Potentiale für die Stadtentwicklung zu beleuchten, wurden Flächenabschätzung auf der Grundlage der sogenannten städtebaulichen Testentwürfe vorgenommen. Im Ergebnis sind Flächenpotentiale sowohl bei Hochstraßenvarianten als auch bei den Stadtstraßenvarianten gegeben, die sich nur im Umfang und Ihrer Eignung unterscheiden. Die Unterschiede in der Eignung der Flächenpotentiale werden deutlich wenn man sich vor Augen hält, dass Bauflächen entlang ebenerdiger Straßen, auch entlang verkehrlich hochbelasteter Straßen, bei Investoren und Nutzern eher auf Interesse stoßen als Bauflächen entlang von Brücken bzw. Hochstraßen. Dies sind die Erfahrung die man in der Vergangenheit in Ludwigshafen und anderen Großstädten gesammelt hat, und die in Gesprächen mit Projektentwicklern, Investoren, Stadtplanern und Architekten bestätigt wurden. Die Nutzungsideen, die hinter den städtebaulichen Testentwürfen stecken, legen zugrunde, dass entlang der Stadtstraße eine Schallschutzbebauung entsteht, in der überwiegend Büronutzungen und andere relativ lärmunempfindliche Nutzungen untergebracht werden können. Da es sich um Neubauten handelt kann die Planung solcher Objekte entsprechend ihres Lärmschutzbedürfnisses konzeptionelle und technisch Maßnahmen berücksichtigen (z.B. Grundrisszonierung, Verglasung, Lüftung, Baustoffe). Es wird nicht ausgeschlossen sein, dass auch entlang der Stadtstraße an der einen oder anderen Stelle z.B. in Obergeschossen Wohnungen angeboten werden, die nach den gleichen Prinzipien vor Lärm zu schützen wären. Es ist jedoch nicht Ziel entlang der Stadtstraße Einzelhandel oder Dienstleistungen wie in einer City unterzubringen.Vor Verkehrslärm durch die beschriebene Lärmschutzbebauung geschützt können ruhigere Bereiche abseits der Stadtstraße für Wohnbebauung zur Verfügung gestellt werden, indem sich Wohngebäude um begrünte, ruhige, verkehrsfreie Blockinnenbereiche gruppieren. Alle diese Vorhaben, Büronutzung wie Wohnbebauung, müssen entsprechend ihres Bedarfes Stellplätze für die Nutzer herstellen und zur Verfügung stellen. Als Ersatz für auf den Baugrundstücken entfallende Stellplätze für Langzeitparker wäre ggf. ein Parkhaus an der Stadtstraße als Angebotsergänzung notwendig. Entlang der Stadtstraße würden zusätzlich öffentliche Stellplätze für Besucher hergestellt.Im Interesse und Aufgabe der Stadt ist es, innerstädtische Flächenpotentiale und Brachen nutzbar zu machen um z.B. Flächen für Verlagerungen und Neuansiedlungen von Unternehmen zu generieren und um innenstadtnahen Wohnraum zu ermöglichen. Die Nachfrage hierfür besteht wenn man sich verdeutlicht, dass zwar die Einwohnerzahl nahezu stagniert, aber die Zahl der Haushalte und der Wohnlächenbedarf pro Person stetig zunehmen. Dass innerstädtische Flächenangebote für Büroarbeitsstätten und andere geeignete Nutzungen auch in Ludwigshafen nachgefragt werden, bestätigen die Unternehmensanfragen bei der W.E.G. WirtschaftsEntwicklungsGesellschaft. Um solche Nachfragen decken zu können müssen aber geeignete Flächenpotentiale relativ kurzfristig verfügbar sein. Dies alles ist selbstverständlich nicht kurzfristig erreichbar, aber die Weichen für solche Entwicklungen werden in der nächsten Dekade gestellt.