Hochstraße Süd
Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat am Montag, 29. November 2021, in einer Sondersitzung der Planungsvariante einer Spannbetonkonstruktion als Ersatzbau für die abgerissene Pilzhochstraße zugestimmt.
Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat am Montag, 29.
Im Vorfeld der am 25. Oktober erstmals im Stadtrat vorgestellten Planungen hatte ein Expertenteam aus Stadtverwaltung, Bauprojektgesellschaft (BPG) sowie beauftragter Ingenieurgemeinschaft unterschiedliche Varianten für den Ersatzbau geprüft und berechnet.
Im Zuge der Planungen standen sich die nunmehr von der Verwaltung favorisierte Variante einer modernen Betonkonstruktion sowie eine kombinierte Beton-/Stahlvariante gegenüber.
Die Stadtverwaltung empfiehlt dem Stadtrat nach gründlicher Abwägung, die Planungen für den Bau der Betonbrücke zügig voranzutreiben.
Im Rahmen der turnusmäßigen Sanierungsplanungen der Pilzhochstraße war es erforderlich, die Brücke statisch nachzurechnen. Die Ergebnisse waren dramatisch und führten im ersten Schritt zu Verkehrseinschränkungen, um die Belastung der Brücke zu reduzieren.
Die Stadt Ludwigshafen mit ihren politischen Gremien und der Stadtverwaltung hat sich entschieden, die Hochstraße Süd wieder komplett instand zu setzen. Grund dafür ist, dass die Hochstraßen ein sehr wichtiges Verkehrssystem insbesondere für die Region links und rechts des Rheins, deren Menschen und Wirtschaft darstellen. Diese benötigen eine funktionierende Infrastruktur.
Das ist umso wichtiger, weil die Hochstraße Nord in absehbarer Zeit abgerissen und durch eine neue Straße - die Helmut-Kohl-Allee - ersetzt wird. Würde Ludwigshafen die Hochstraße Süd nicht instandsetzen, könnten ab einem gewissen Zeitpunkt kaum noch regionale und rheinüberschreitende Verkehre abgewickelt werden. Lange Staus rund um Ludwigshafen und in der Region mit den negativen Begleiterscheinungen wie Lärm und Luftverschmutzung wären die Folge.
Denn nicht jede und jeder kann einfach so auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder das Fahrrad umsteigen. Wer beispielsweise als Handwerkerinen oder Handwerker oder Dienstleisterin oder Dienstleister unterwegs ist oder Güter transportiert, benötigt im Moment noch die Straße. Zudem ist der ÖPNV noch nicht ausreichend leistungsfähig. Auch das Radwegenetz ist noch nicht so ausgebaut, dass ein problemloser Umstieg für alle einfach möglich ist.
Aus Verantwortung für die Region will Ludwigshafen die Hochstraße Süd also termingerecht wieder instandsetzen. Gleichwohl werden Anstrengungen unternommen, das Radwegenetz zu verbessern und auszubauen und das Angebot im ÖPNV zu optimieren.
Bei der Planung zum Bau der neuen Brücke an der Hochstraße Süd hat die Stadtverwaltung zudem großen Wert darauf gelegt, dass die Konstruktion filigraner wird und die Räume darunter heller und freundlicher werden.
Jede Konstruktionsweise hat ihre Vor- und Nachteile. Beide sind üblich. Deshalb hat die Stadt Ludwigshafen bewusst zwei gängige Varianten geprüft und geplant, um eine begründete Entscheidung treffen zu können. Neben dem wirtschaftlichen Vorteil spricht vor allem die sichere Verfügbarkeit der Baumaterialien für diese Wahl.
Stahl unterliegt aufgrund hoher weltweiter Nachfrage vielen Schwankungen - sowohl im Preis als auch hinsichtlich der pünktlichen Verfügbarkeit. Die Stadt Ludwigshafen hat sich unter Abwägung vieler Kriterien für die Betonvariante entschieden. Damit möchte sie auch die pünktliche Fertigstellung der Brücke gewährleisten.
Mit Blick auf die Fördermittelgeber sollen zudem Preisschwankungen möglichst vermieden werden.
Die Stadtverwaltung hat im Zuge ihrer Planungen für den Lückenschluss an der Hochstraße Süd auch diese Möglichkeiten geprüft und berechnet. Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass eine ebenerdige Straße an dieser Stelle nicht funktionieren würde.
Wesentlicher Grund hierfür ist, dass das freie Teilstück vergleichsweise kurz ist - anders als bei der Hochstraße Nord. Um in diesem Bereich - von der Weißen Hochstraße im Westen bis zur Rheinvorlandbrücke/Konrad-Adenauer-Brücke im Osten sind es gut 500 Meter - auf Straßenniveau zu gelangen, müssten die Autos und Lkw künftig sehr steile Rampen herunter- und gleich darauf wieder hochfahren, um zwischendurch auf einem sehr kleinen Stück tatsächlich ebenerdige zu fahren.
Dies würde mehr Lärm verursachen und wäre auch von der Verkehrssicherheit her eher kritisch zu sehen.
Schwerer wiegt jedoch noch, dass durch die Rampen, die zwangsläufig gebaut werden müssten, um eine ebenerdige Straße mit der Brücke zu verbinden, die Straßenbahnen nicht mehr wie gewohnt fahren könnten, da in ihrem Bereich eben die Rampen stünden.
Die Bahnen kämen dann nicht mehr durch. Zudem würde eine ebenerdige Straße im Bereich der Mundenheimer Straße eine verhältnismäßig schwierige Kreuzungssituation bedeuten, was Rückstaus in alle Richtungen zur Folge hätte. Aus diesen Gründen hat die Stadtverwaltung eine solche Lösung verworfen.
Die Stadtverwaltung rechnet mit Kosten von gut 100 Millionen Euro. Die Preisentwicklung im Bausektor trägt in jeder Hinsicht den Herausforderungen und hohen Bedürfnissen des nationalen sowie des globalen Marktes Rechnung. Die zweite Variante, eine Beton-/Stahlkonstruktion würde noch einmal rund 30 Millionen Euro teurer werden. Auch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit hat sich die Stadtverwaltung daher für die Betonvariante entschieden.
Planmäßige Fertigstellung der neuen Brücke ist Ende 2025. Nach Abschluss der Arbeiten an der Hochstraße Süd beginnen die Arbeiten am Nordbrückenkopf der Hochstraße Nord.
Baulastträger ist die Stadt Ludwigshafen. Damit besteht hier die Verpflichtung zur Finanzierung. Aufgrund der großen überregionalen Bedeutung dieser Bundesstraße haben Bund und Land eine finanzielle Unterstützung signalisiert.
Die Arbeiten beginnen Mitte 2023 und dauern bis Ende 2025. Um die Baustellenarbeiten zu bündeln und die Einschränkungen gering zu halten, findet parallel die Sanierung der Weißen Hochstraße statt. Ziel ist es, alle Arbeiten an der Hochstraße Süd pünktlich Ende 2025 abzuschließen, damit die Hochstraße wieder komplett befahrbar ist. Nach Abschluss der Arbeiten an der Hochstraße Süd beginnen die Arbeiten am Nordbrückenkopf der Hochstraße Nord.
Im Zuge der Bewältigung großer Infrastrukturprojekte wurden auch die Bauwerke der sich Richtung Pylonbrücke anschließenden und wegen ihrer Farbgebung sogenannte Weißen Hochstraße statisch nachgerechnet. Auf diese Weise sollte überprüft werden, welche Maßnahmen erforderlich sind, um den 950 Meter langen westlichen Abschnitt der Hochstraße Süd für ein gesteigertes Verkaufsaufkommen fit zu machen. Die Ergebnisse zeigten, dass nur begrenzte Bereiche der Brücke verstärkt werden müssen. Betroffen sind zwei kleinere, vier bis acht Meter lange Einzelbauwerke. Um die darunterliegenden Parkplätze vor bröckelndem Beton zu sichern, wurden Teile vorsorglich abgetragen.
Die Weiße Hochstraße muss also innerhalb des normalen Sanierungszyklus’ von 20 bis 25 Jahren grundsaniert werden. Um die Belastung der Anwohnerinnen und Anwohner durch die Baustellenarbeiten so gering wie möglich zu halten, hat die Stadtverwaltung entschieden, die Arbeiten parallel zum Bau der neuen Brücke (Ersatz Pilzhochstraße) vorzunehmen. Auch standardmäßige Erneuerungen wie die der Lager, des Bodenbelags, der Fugenabdeckungen, der Leitplanken und Beleuchtungen sind dann vorgesehen.
Die wichtigen Querungen Mundenheimer Straße und Berliner Straße sind direkt von den Bauarbeiten betroffen. Die neue Brücke soll dabei so hergestellt werden, dass der Öffentliche Personennahverkehr, aber auch die Fußgängerinnen und Fußgänger und den Radverkehr bis auf wenige Tage wie gewohnt von der Innenstadt nach Süd und zurück pendeln können.
Alle Nachrechnungsergebnisse und durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass die Weiße Hochstraße mit den üblichen Verfahren saniert werden kann.
Durchgänge werden die Mundenheimer Straße, die Berliner Straße und die Passage am Bahnhof Mitte sein.
Mit Blick auf die Wegebeziehungen ändert sich für Fußgängerinnen und Fußgänger wenig. Durch die Bauweise der neuen Brücke wird dieser Bereich, den die Fußgängerinnen und Fußgänger von unten queren, aber lichter und heller sein als früher. Alle Wegebeziehungen sind klar geregelt und alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer können sich gut orientieren.
Die neue Radwegplanung ist Teil der Gesamtplanung. Zurzeit wird daran noch gearbeitet. Sobald eine belastbare Planung vorliegt, wird die Stadtverwaltung informieren. Ähnlich wie bei den Fußgängerinnen und Fußgängern werden alle wichtigen Wegebeziehungen erhalten bleiben.
Die Stadtverwaltung unternimmt alles, um die Hochstraße Nord so lange in Betrieb zu halten, bis die Hochstraße Süd wieder komplett befahrbar ist. Untersuchungen und Reparaturarbeiten finden regelmäßig statt. In die Zukunft schauen kann jedoch niemand. Daher sieht es die Stadtverwaltung als wichtig an, dass die neue Brücke an der Hochstraße Süd schnellstmöglich aber unter Einbehaltung aller wichtigen Regeln des Planungsrechts und der Bürgerbeteiligung gebaut werden kann.
Damit die Hochstraße Nord bis zu ihrem planmäßigen Abriss weiter von Autos befahren werden kann, setzt die Stadtverwaltung Ludwigshafen auf ein umfangreiches Prüf- und Sicherungsprogramm. Seit August werden immer wieder Teile der Brücke von den Expertinnen und Experten überprüft. Zu Grunde liegt hierfür die technische Norm Din 1076, die vor allem die Stand- und Verkehrssicherheit abdeckt.
Für Anwohnerinnen und Anwohner wird es deutlicher leiser werden. Auf der neuen Hochstraße Süd wird Tempo 50 als Höchstgeschwindigkeit gelten; bis zum Abriss der Pilzhochstraße war Tempo 70 erlaubt. Weiterhin kommt lärmmindernder Asphalt zum Einsatz. Der Aspekt der Lärmminderung war bei der Entscheidung für die geplante Betonkonstruktion mitentscheidend. Mit der Stahlvariante wäre eine größere Lärmbelastung für das Umfeld verbunden gewesen.
Die Untersuchungen laufen aktuell noch. Erst zum Schluss wird alles ausgewertet. Anfang kommenden Jahres wird die Stadtverwaltung den Prüfbericht des beauftragten Ingenieurbüros erhalten.
Auch wenn Beton hier als Baustoff gewählt werden soll, ist sie in ihrer Bauweise nicht mit jener der alten Brücken vergleichbar. Hier hat sich die Ingenieurwissenschaft deutlich weiterentwickelt und man hat aus den Erfahrungen der Vergangenheit gelernt. Charakteristisch bei der Bauweise der neuen Brücke sind eine größere Schlankheit, der Einbau von hochfestem Stahl und die Verwendung von sogenannten Kalottenlagern. Dies hat zur Folge, dass die lichte Höhe unter der Brücke größer als beim Bestandsbauwerk wird und die Pfeiler in größeren Abständen stehen. Damit kann sie auch der aktuellen und künftigen Verkehrslast standhalten und den Verkehr künftig sicher und leistungsfähig aufnehmen.
Ja. Gegenüber den Plänen, die die Stadtverwaltung im Mai vorgestellt und erörtert hat, gibt es keine wesentlichen Veränderungen. Alles verläuft planmäßig. Die Stadtverwaltung rechnet für das erste Quartal 2022 mit dem Planfeststellungsbeschluss. 2022 beginnen auch die Vorbereitungen für den Abriss von Rathaus und Rathaus-Center. Im Westen, also an der Anschlussstelle zur Autobahn 650 starten die Arbeiten für den Bau der Widerlage für die neue Brücke über die Bahngleise.
Die neue Brücke wird in einer modernen Betonbauweise entstehen. Sie wird circa 520 Meter lang und 21 Meter breit, sie hat zwei Fahrbahnen pro Fahrtrichtung. An den Rändern gibt es Schutzplanken. Dies sorgt für mehr Sicherheit für die Autofahrerinnen und -fahrer. Auf der Brücke wird Tempo 50 gelten. Von ihr geht deutlich weniger Lärm aus als von ihrer Vorgängerin. Mit fünf bis sieben Metern ist sie so hoch wie die ehemalige Pilzhochstraße und liegt auch auf derselben Trasse. Die Brücke wird von Betonpfeilern getragen. Insgesamt werden circa 40 Pfeiler sie stützen, die in einem Abstand von circa 25 bis 35 Metern voneinander stehen. Zusammen tragen sie ein Brückengewicht von rund 28.000 Tonnen.
Wie soll der neue Brückenabschnitt zwischen der so genannten Weißen Hochstraße und der Rheinvorlandbrücke / Konrad-Adenauer-Brücke aussehen? Wann beginnen die Bauarbeiten und wann werden sie fertig sein?
Hier fand am 09.06.2020 von 18:00 bis 20:00 Uhr eine Online-Sprechstunde statt. Sie finden die Aufzeichnung der Veranstaltung oben stehend. Da der Videostream kurz nach dem Start "hängen blieb", haben wir kurz darauf die Übertragung mit einem "2. Versuch" neu gestartet..
Im Vorfeld des Abrisses der Pilzhochstraße wollte die Stadtverwaltung ab Dienstag, 2. Juni 2020, in einem zweiwöchigen Online-Dialog mit den Anwohnerinnen und Anwohnern ins Gespräch kommen.
Persönliche Gespräche, Vorträge und Informationen rund um den Abriss der Pilzhochstraße standen im Mittelpunkt des Nachbarschaftsmarktes am Donnerstag, 27. Februar 2020, 15 bis 19 Uhr, im unteren Foyer des Pfalzbaus.
Unter dem "Motto Nord, Süd? Oben, unten?" hatte die Stadt Ludwigshafen am 12. Dezember 2019 zum Info-Markt rund um die Hochstraßen eingeladen.